Haan bekommt ein Augenzentrum

Dr. Sebastian Siebelmann übernimmt die Praxis von Gerd Gaida. Gemeinsam expandieren sie in der ehemaligen Deutschen Bank an der Kaiserstraße.

Von Susanne Schaper
Haan – Am 1. Juli 2025 wird Dr. Sebastian Siebelmann (37) die Praxis von Gerd Gaida übernehmen und mit diesem gemeinsam an einem neuen Standort zu einem modernen Augenzentrum ausbauen.
Siebelmann arbeitet derzeit noch in der Gemeinschaftspraxis „Kölner Höfe“ in Solingen und hofft, im kommenden Jahr eine außerplanmäßige Professur im Bereich Augenheilkunde an der Universität Köln zu erhalten.
Gerd Gaida praktiziert seit mehr als 30 Jahren in Haan und wird sich künftig als angestellter Arzt eine Augenarztstelle mit seinem jüngeren Kollegen teilen. „Für mich ist das eine völlig neue Erfahrung nach 35 Jahren als Einzelkämpfer“, erklärt der 67-Jährige.
Die beiden haben ehrgeizige Pläne, die sie dem Haaner Treff bei einem Pressetermin im Büro des Haaner Wirtschaftsförderers Dr. Jürgen Simon erläuterten.
Die bisherigen Praxisräume von Gerd Gaida an der Dieker Straße bleiben bis zum Umzug im Juli geöffnet, so dass die Patienten nahtlos weiter betreut werden können. Der neue Standort in den ehemaligen Räumlichkeiten der Deutschen Bank an der Kaiserstraße bietet mit rund 200 Quadratmetern deutlich mehr Platz. Die Umbauarbeiten beginnen am 1. März 2025, am 1. Juli sollen sich die neuen Praxistüren öffnen. „Ich freue mich darauf, die neuen Räume von Anfang gestalten zu können, und möchte auch die Digitalisierung voran treiben“, erklärt Siebelmann.
Operationen werden in der neuen Praxisklinik durchgeführt
Das neue Augenzentrum wird nicht nur die konservative Augenheilkunde und Laser-Operationen durchführen, sondern auch größere spezialisierte Operationen. Für die soll die Praxisklinik im ehemaligen Krankenhaus genutzt werden. Siebelmann hat sich dort kürzlich am Tag der Offenen Tür den künftigen Patienten vorgestellt und bekommt schon jetzt Terminanfragen.
„Es hat sich in der Augenheilkunde in den letzten Jahrzehnten enorm viel getan. Katarakt-Operationen, bei denen man früher eine Woche im Krankenhaus lag, sind heute ambulante Eingriffe“, sagt Gaida. „Ich freue mich darauf, Teil der Weiterentwicklung zu sein.“
Jürgen Simon weiß: „Haan ist eine rentnerbasierte Stadt. Der Bedarf an augenärztlicher Versorgung steigt kontinuierlich.“ Mit der Eröffnung der Praxisklinik habe sich ein neues Betätigungsfeld für die Wirtschaftsförderung aufgetan, schmunzelt er.
Die beiden Augenärzte planen unter anderem die Einrichtung einer Sehschule in der Praxis an der Kaiserstraße, um auch Kindern eine umfassende augenärztliche Betreuung bieten zu können.
Die Zusammenarbeit der beiden Fachärzte begann höchst unkompliziert. Bereits nach nur zwei Meetings stand fest: „Wir sind auf einer Wellenlänge“, berichtet Siebelmann, der durch Gaidas Internetseite auf dessen Praxis aufmerksam wurde. Beide begeistern sich seit ihrer Studienzeit für die Augenheilkunde.
Gerd Gaida schildert eindrucksvoll, wie unterschiedlich der Arbeitsstil von klassischen Chirurgen im Vergleich zu Augen-Operateuren ist: „Während die einen mit Säge und Hammer arbeiten, bewegen sich Augenärzte im Mikro-Bereich, wo feinste Präzision gefragt ist“. „Die Augenheilkunde ist eine sehr ästhetische Disziplin“, ergänzt Siebelmann. Die Faszination für dieses Fachgebiet reiche tief in die Geschichte zurück, wie die Ärzte betonen. Bereits im alten Babylon habe es sogenannte Star-Stecher-Operationen gegeben, die als Vorläufer moderner Eingriffe gelten.
Neben ihrer Leidenschaft für die Augenheilkunde verbindet die beiden auch ihre Begeisterung für Musik. Als passionierte Gitarristen war der Draht zueinander ebenfalls schnell hergestellt.