Wenn die Weihnachtsgeschichte lebendig wird

Ein Krippenspiel mit Herz und Humor erwartet die Besucher am Heiligabend.

Von Sylke Jacobs
Haan – Noch proben sie hinter verschlossenen Türen – die 37 Kinder, die Heiligabend die Weihnachtsgeschichte in der evangelischen Kirche aufführen werden. Wer jetzt schon neugierig ist, kann jedoch am Montag, 23. Dezember, bei der Generalprobe reinschnuppern, da wird das Stück zum ersten Mal öffentlich präsentiert.
Doch bis es soweit ist, müssen alle Füße am rechten Fleck stehen und die Textpassagen sitzen. Keine leichte Aufgabe, wie die Probe am Freitag, 13. Dezember zeigte. Da ging es noch ganz schön wuselig zu.
Was jedoch nicht verwunderlich war, denn dieses Jahr spielen so viele Kinder mit wie noch nie. „Wir haben 14 neue Kinder und knapp die Hälfte ist erst vier bis sechs Jahre alt“, verriet Pfarrerin Gabiele Gummel. „Und sie sind alle sehr aufgeregt.“
Für viele der jungen Darsteller wird es vielleicht das erste Mal sein, auf der Bühne zu stehen. Wie für die 14 kleinen Engel, die mit Kantor Martin Honsberg die Gesangsstücke einüben: Hibbelig wackeln ihre Füße bei den Proben hin und her.
Etwas disziplinierter geht es im Heer der Soldaten zu, das inzwischen auf sieben Soldaten angewachsen ist. Schnellen Schrittes marschieren sie an den Sitzreihen vorbei und positionieren sich im Altarbereich. Selbstbewusst stößt ein Soldat den Heroldstab zu Boden, ein weiterer in rotem Gewand bläst auf einer Trompete den Fanfarenruf. Das ist das Signal um die Nachricht des Kaisers Augustus zu verkünden.
Mit viel Eifer und Spielfreude absolvierten die jungen Protagonisten ihren Probenachmittag, übten Aufstellung und Text. Felix Kuhn hat eine Hauptrolle: „Ich habe mich für die Rolle als Josef gemeldet“, erzählte der 12-Jährige, „der hat viel Text, aber das ist eine gute Übung. Nächstes Jahr spiele ich nämlich in der Schule ein Theaterstück, da hilft mir das jetzt schon“.
Felix ist schon seit 2015 dabei. Dieses Jahr tritt er zum achten Mal auf, und das sogar in einer Doppelrolle als Soldat mit Fanfare. An seiner Seite in der Rolle als Josef, steht Marie Kordel. Sie hat die Rolle der Maria übernommen. „Ich wollte unbedingt die Maria spielen“, verriet das 12-jährige Mädchen, das schon zum fünften Mal beim Krippenspiel dabei ist. Viel Text sei für sie kein Problem, der sei einfach zu lernen, ein Drittel könne sie bereits auswendig. Marie hatte Glück die Rolle der Maria zu bekommen, denn wie im Jahr davor, gab es zwei Anwärterinnen, so dass das Los entschieden hatte.
Die kleineren Kinder glänzten in ihren Gruppenrollen, sowie die Schafsherde, die sich mit lautem „Mäh – Mäh“ einbrachte. Ein besonderes Accessoire reizte Juli Raab an ihrer Rolle als König Balthasar: „Ich finde toll, dass er ein Fernrohr hat und dass ich von den Königen den zweitmeisten Text habe“, sagte die 8-Jährige.
Das Stück selbst erzählt die klassische Weihnachtsgeschichte, jedoch mit einer besonderen Lebendigkeit, die durch den Einsatz der Kinder entsteht. „Wir müssen nach Bethlehem, um uns in die Steuerlisten einzutragen“, ruft Maria Josef zu. „Ja, das hat mir eben schon der Nachbar erzählt“, erwidert Felix alias Josef. Doch neben Maria und Josef, den Königen, Engeln, Schafen und Soldaten dürfen auch die Hirten und Wirte nicht fehlen.
Besonders schön: Der kleine Esel, der Maria nach Bethlehem begleitet, wird durch ein liebevoll gestaltetes Requisit dargestellt.

Einladung zur öffentlichen Generalprobe

Die Evangelische Kirchengemeinde Haan lädt zur öffentlichen Generalprobe des Krippenspiels für die Kleinsten am Montag, 23. Dezember, um 16 Uhr in der Evangelischen Kirche an der Kaiserstraße 44, ein. Die Kinder freuen sich, wenn sie schon mit der Generalprobe Menschen eine Freude machen können. Familien, die in Ruhe das Krippenspiel genießen möchten und besonders ältere Menschen, die sich nicht in einen überfüllten Weihnachtsgottesdienst begeben oder den Kindern Plätze streitig machen möchten, haben so die Möglichkeit, das Krippenspiel vorab zu genießen. Bei der Generalprobe darf auch – im Gegensatz zum Heilig-Abend-Gottesdienst – fotografiert werden.