Michael Brands setzt auf Bürgernähe
Nach zweijähriger Vakanz ist die Position des Leiters der Bauaufsicht wieder besetzt.
Von Antje Götze-Römer
Haan – Seit 1. Oktober hat die Stadtverwaltung wieder eine Amtsleiter Bauaufsicht und Denkmalpflege. An diesem Tag hat der (noch) 50-järige Familienvater seinen Dienst in Haan angetreten.
Fast zwei Jahre lang war die Dienststelle ohne Leitung. Auch andere Stellen in diesem Bereich waren vakant. Entsprechen hoch sei der Rückstau, räumt Brands ein. „Es gibt viel zu tun in Haan“, sagt er. Aber er sei davon nicht überrascht worden, die Herausforderung bereite ihm Spaß. „Und ich spüre eine entsprechende Mentalität in meinem Team hier. Es ist hoch motiviert“.
Derzeit sind noch zwei Stellen offen, aber aufgrund zahlreich vorliegender Bewerbungen ist Michael Brands mehr als zuversichtlich, dass diese beiden Stellen in Kürze besetzt werden können.
„Bauaufsicht ist kein Lehrberuf, sondern ein völlig anderes Themengebiet – auch für Fachleute“, erklärt der Hobbymusiker. Was im konkreten Fall heißt, dass – ob Architekt, Ingenieur oder Sachbearbeiter – dem Umgang mit Regeln und Gesetzen als Amt nicht gewohnt sind. Das Handeln im Ermessen ist oft Neuland. „Baurecht muss angewendet werden. Ich möchte die Hemmschwelle bei meinen Mitarbeitern nehmen, damit sie nach größtmöglichem positiven Ermessen handeln.
Brands erklärt, dass in der Anwendung von Baurecht als erstes immer die Nachbarn betroffen seien. Es gelt die Waage zu halten. „Die Herausforderung ist, dass keine Prozesse provoziert werden. Im Gegenteil, wir möchten die Angelegenheiten so friedvoll wie möglich lösen“.
Konkret heißt das Ziel: Den Menschen helfen, möglichst ohne zu verbieten und dabei maximales Wohlwollen aufkommen lassen. „Natürlich müssen wir Regeln und Gesetze befolgen, aber sie sollen auf eine kooperative und friedvolle Art angewendet werden“, sagt der neue Amtsleiter.
Ein weiteres Ziel sei, dass die Bauberatung in Haan wieder eingeführt wird. Möglichst noch im kommenden Jahr soll es die Möglichkeit geben, dass online 30-minütige Termine vereinbart werden, auch um Wartezeiten auf den Fluren zu vermeiden. „Wir verstehen uns als Dienstleister und ich hoffe, dass das auch bald wieder bei den Menschen in Haan ankommt“. Jedenfalls soll die Summe der Erfahrungen der Haanerinnen und Haaner mit dem Amt für Bauaufsicht und Denkmalpflege positiv sein.