Schüler kümmern sich um Bänke des BVV

Schüler der Freien Waldorfschule reparieren Bänke des Bürger- und Verkehrsvereins.

Von Antje Götze-Römer
Gruiten – Seit über 40 Jahren pflegt der Bürger- und Verkehrs-Verein Gruiten (BVV) die vom Verein aufgestellten Bänke in Gruiten. Anders als die Stadtverwaltung führt der Verein darüber Listen und so wissen Wolfgang Stötzner, Wolfgang Elsner und Wolfgang Kambach sehr genau, wie viele BVV-Bänke es im Dorf und darum herum gibt, um die sie sich zu kümmern haben. Einige tragen eine Plakette mit dem Vereinsnamen, andere – beispielsweise im Thunbusch-Park – nicht. „Die sind dann doch manchmal schwer zu finden“, weiß der Vorsitzende des BVV, Wolfgang Stötzner.
Fest steht: es sind 27 Bänke, die, wie auch die, die von der Stadtverwaltung betreut werden, unter der Witterung, normalem Verschleiß und unter Vandalismus leiden. Jährlich überarbeiten ehrenamtliche Helfer des BVV diese Bänke, schleifen und streichen die Bretter und erneuern diese. Aber: „Bei fünf oder sechst Bänken ist akuter Handlungsbedarf festzustellen“.
Mittlerweile aber schrumpft der Kreis der Helfer altersbedingt. Und so suchte der BVV nach Möglichkeiten im erweiterten Umfeld, um die Pflege der Bänke sicherzustellen. Und eine dieser Möglichkeiten passte, wie die berühmte „Faust aufs Auge“: Die Freie Waldorfschule in Gruiten verfügt über eine eigene Holzwerkstatt und mit Lehrer Johannes Voberg über einen Handwerkslehrer. „In mehreren Gesprächen haben wir die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit im Rahmen einer Projektarbeit besprochen“, berichtet Stötzner.
Nun ist es so weit: Am Mittwoch, 25. September, wurde die erste Bank demontiert und zur Überarbeitung und die Holzwerkstatt der Waldorfschule transportiert. Die Bank stand unter einem üppigen Strauch, der, genau wie Wind und Regen, dem Sitzmöbel zugesetzt haben: Von Moosen überwachsen und mit sichtbar morschen Brettern sah die Bank so gar nicht mehr einladend aus. Linnea, Lien, Samuel, Toni, Joel und Pina sorgen nun dafür, dass die Bank in ein paar Wochen in neuem Glanz erstrahlt und Spaziergänger wieder darauf Platz nehmen können, ohne mit Verschmutzung ihrer Kleidung oder gar einem Bruch des Holzes rechnen zu müssen.
„Das Projekt passt genau in unser Konzept. Es ist Bestandteil des Lehrplans, stellt eine außerschulische Betätigung dar und fördert Partnerschaften vor Ort“, sagt Johannes Voberg, während seine Schüler bereits eifrig dabei sind, Nieten und Schrauben zu lösen, um so möglichst den kompletten Aufbau der Bank auf ihrem Rollwagen – den sie liebevoll „Wanze“ getauft haben – in die Holzwerkstatt zu verfrachten. Dafür hatten sie reichlich Werkzeug mitgebracht, mussten nach rund einer Viertelstunde aber feststellen: hier ist schwereres Gerät gefragt, denn eine Flügelmutter hatte sich so sehr „festgefressen“, dass sie abgeflext werden muss. „Der BVV ist überzeugt, dass dieses generationenübergreifende Projekt ein guter Beitrag zum besseren Verständnis der Wertigkeit von in der Öffentlichkeit aufgestellten und durch Spenden finanzierten Dingen ist“ meint Wolfgang Stötzner, der sich in diesem Fall über eine Spende in Höhe von 500 Euro von der Stadt-Sparkasse Haan freuen durfte.