Gruitener Grundschule eingeweiht
Nach vier Jahren Bauzeit fand die offizielle Feier für das neue Schulgebäude statt.
Von Susanne Schaper
Gruiten – Zahlreiche Gäste aus Verwaltung und Politik, Lehrer und Elternvertreter, interessierte Bürger und Schüler hatten sich am vergangenen Freitag, 30. August, auf dem ebenfalls neu gestalteten Schulhof versammelt, um gemeinsam die offizielle Eröffnung der Gemeinschaftsgrundschule Gruiten zu feiern.
Die rund 200 Schüler und Schülerinnen der Klassen 1 bis 4 hatten schon am Vormittag schon eine vorgezogene Einweihungsfeier. „Ich durfte am Ende der Feier in Absprache mit dem Schulleiter zwei wirkliche schöne Botschaften sagen: ‚Ihr bekommt alle eine Kugel Eis – und zeitgleich fuhr der Eiswagen vor – und ihr habt heute alle keine Hausaufgaben auf’“, erzählte Bürgermeisterin Bettina Warnecke in ihrer Rede am Nachmittag.
„Wir sind froh und dankbar über den Neubau der Schule und glücklich, nun nicht mehr mit einer Baustelle leben und arbeiten zu müssen“, erklärte Schulleiter Marcus Weikämper, der in seiner Eröffnungsrede auch einen Rückblick auf die letzten Jahre warf. „Letztlich wurden aus den geplanten zwei Jahren gut vier Jahre Bauzeit. Somit haben viele Grundschüler dieses Gelände in ihrer Grundschulzeit durchgängig als Baustelle erlebt“, bedauerte er.
Eine zusätzliche Aufgabe für ihn als Schulleiter sei es gewesen, dafür zu sorgen, dass die Schüler bei allen Bautätigkeiten auch genügend Platz zum Spielen gehabt hätten.
Weikämper erinnerte daran, dass erste Gespräche über nötige räumliche Erweiterungen bereits im November 2012 stattgefunden hätten. Innerhalb von vier Jahren hatte sich die Zahl der Kinder, die die Offene Ganztagsschule (OGS) besuchen, verdoppelt, der Platz reichte nicht mehr aus.
Der erste Entwurf sah einen Anbau mit vier Klassen- und zwei Gruppenräumen vor. In der Folge wurden unterschiedliche Varianten entwickelt. „Begleitet wurde dies von Diskussionen und Beratungen in der Verwaltung und den politischen Ausschüssen, welche schließlich darin mündeten, die ehemalige ‚Dorfschule‘ zugunsten eines kompletten Neubaus abzureißen“, erklärte Marcus Weikämper. „Wir mussten die schwere aber richtige Entscheidung treffen, das alte Schulgebäude aufgrund der PCB-Belastung abzureißen“, erinnerte Bürgermeisterin Bettina Warnecke, der es wie vielen anderen Gruitenern im Herzen weh tat, das schöne alte Gebäude aufzugeben.
Es folgten Workshops mit dem Gebäudemanagement der Stadt, der Schulverwaltung sowie Elternvertretern. „Digitalisierung, individuelle Förderung der Schüler und die gemeinsame Arbeit von Schule und OGS gaben dabei wiederkehrend die Richtung für die Planungen vor“, erzählte der Schulleiter.
Schnell sei klar gewesen, dass die Schule kein Lehrerzimmer bekommt, sondern ein Teamzimmer für alle Mitarbeitenden. „Die Kinder haben wir unter anderem bei der Auswahl der neuen Möbel für die Klassenräume mitentscheiden lassen und dafür eine aufwendige Erprobung und Befragung insbesondere in Bezug auf die Stühle durchgeführt“, führte Marcus Weikämper aus.
Auch das Gebäudemanagement der Stadt Haan mit Leiterin Carina Elfen und Evelyn Kuhn spielte eine wichtige Rolle. Sabine Franz vom Amt für Schule und Sport entwickelte die Inneneinrichtung und das Möblierungskonzept. Zwischenzeitlich gab es dann noch einen Trägerwechsel in der OGS von der evangelisch-reformierten Kirche zur Stadt Haan.
Als besondere Überraschung überreichten die beiden OGS-Mitarbeiterinnen Britta Schulz und Susanne Klug eine Collage des alten und neuen Schulgebäudes an ihren Schulleiter, der sich sichtlich darüber freute und versprach, dafür einen Ehrenplatz zu finden.
Nach dem offiziellen Teil hatten alle Gäste die Möglichkeit, an geführten Touren durch die Schule, die längst bezogen ist, teilzunehmen.
Insgesamt ist das neue Schulgebäude hell und modern gestaltet. Die Schüler haben viel Platz in ihren Klassenräumen und können sich auch in weitere Räume zum Lernen und für Gruppenarbeiten zurück ziehen.
Es gibt eine große gemeinsame Mensa, für die das Essen angeliefert wird, und auch die Stadtteilbibliothek ist in der Schule untergebracht.
Der Bau der Schule war in zwei Abschnitte unterteilt: Im ersten Bauabschnitt wurden die Klassenräume und die Verwaltung errichtet und im März 2022 bezogen. Der zweite Bauabschnitt mit der Mensa und den OGS-Räumen konnte im Sommer 2023 bezogen werden.
„Neben dem Schulgebäude war die Gestaltung der Außenanlage ein zentraler Bestandteil dieses Projekts. Die Flächenversiegelung auf dem Schulhof wurde reduziert . Wo immer es möglich war, wurden vollversiegelte Pflasterflächen durch versickerungsfähiges Pflaster ersetzt“, erklärte Bettina Warnecke.
Die eingesetzten Materialien seien auf Qualität und Langlebigkeit überprüft worden. „Insbesondere die Naturstein-Sitzstufenanlage ist ein Beispiel für diese hochwertige Materialwahl. Die Sportfläche auf dem Schulhof wurde aus Beton-Estrich mit heller Oberflächentextur angelegt, um einer übermäßigen Aufheizung der Fläche im Sommer entgegen zu wirken“, führte die Bürgermeisterin aus. Flächen, die Gräser, Blütenstauden und Bäume umfassten, würden ebenso einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Artenvielfalt leisten, wie das Gründach, das einen Großteil der Dachfläche einnimmt.