Die Posaunen erschallen seit 130 Jahren

Im September feiert der Posaunenchor aus Gruiten seinen 130. Geburtstag mit einen Festakt.

Von Antje Götze-Römer
Haan – Sieben Trompeter, drei Posaunisten und ein Euphonium – ein tiefes Blechblasinstrument, das zur Familie der Bügelhörner gehört – das sind die Instrumente, die aktuell von den Mitgliedern des Posaunenchors der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Gruiten-Schöller gespielt werden.
Neun Männer und zwei Frauen gehören dem Ensemble heute an, das vor nun 130 Jahren vom damaligen Dorfpfarrer Weigle gegründet wurde. „Bis dahin zierte lediglich der Posaunenengel die Kirchturmspitze. Fast 180 Jahre lang war dieser Engel der Einzige, der in Gruiten Posaune blies“, weiß der Vorsitzende des Posaunenchors, Jens Lemke.
Der bekannte Kommunalpolitiker und Sparkassen-Angestellte ist seit 33 Jahren in der Funktion des Vorsitzenden und bereitet sich derzeit auf die Feierlichkeiten anlässlich des großen Geburtstages vor.
Gefeiert werden soll am Samstag, 21. September. Der Tag wird eingeleitet mit einem Festgottesdienst um 16 Uhr in der Kirche im Dorf an der Pastor-Vömel-Straße 49. Danach findet ein Festakt für geladene Gäste im Bürgersaal statt.
Und natürlich zeigt der Posaunenchor bei beiden Gelegenheiten sein Können. Für das Programm – und das Gesamtrepertoire – zeichnet seit sechs Jahren Dirigent Martin Kraus verantwortlich. „Wir begleiten das komplette Kirchenjahr musikalisch. Besonders beliebt und bekannt sind unsere Auftritte in der Advents- und Weihnachtszeit, beispielsweise die Kurrende am 3. und 4. Advent in Gruiten“, berichtet der Berufsmusiker.
Aber auch das weltliche Genre werde natürlich bedient. „Heutzutage muss man sich breiter aufstellen, daher haben wir kirchliche und weltliche Stücke im Repertoire, auch Volkstümliches, Traditionelles, Jazz- und Poparrangements. Wir sind in jedem Genre zu Hause“, sagt Kraus.
Martin Kraus spielt die Posaune beruflich. Er ist Mitglied des Symphonischen Orchesters Hagen und hat somit einen stringenten Terminplan. Dass da noch die Aufgaben beim Posaunenchor hineinpassen, sei ein Ergebnis von Anpassungsbereitschaft. „Eigentlich habe ich die Tätigkeit für mich ausgeschlossen gehabt, eben wegen der beruflichen Belastung“, erinnert sich der Gruitener. Er habe zugesagt bei der Suche nach einem neuen Dirigenten zu helfen. Aus einem Kennenlern-Abend mit den Musikern sei dann eine dauerhafte Lösung geworden. „Die Proben sind meist das Problem“, erklärt Jens Lemke, aber das klappe mittlerweile recht gut. Eine langfristige Terminplanung sei dafür aber zwingend erforderlich.
Einen Geburtstagswunsch habe Lemke und Kraus auch: „Wir sind zwar gut aufgestellt, freuen uns aber über neue Musiker, auch solche, die erst wieder anfangen wollen zu spielen“. Geprobt wird jeweils dienstags von 19.30 bis 21.30 Uhr im Gemeindehaus an der Prälat-Marschall-Straße 60. „Einfach vorbeikommen, wir haben sogar noch ein paar Instrumente im Fundus“.