Den Erfolg des Kreises im Fokus

Bettina Warnecke stellte sich Fragen zur Zukunft des Kreises Mettmann. Sie will Landrätin werden.

Von Sylke Jacobs
Haan – Haans Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke hat gute Chancen die Nachfolgerin von Landrat Thomas Hendele zu werden. Der CDU-Politiker bekleidet seit 25 Jahren die Kreisspitze des Kreises Mettmann und steht bei den nächsten Wahlen nicht mehr als Kandidat zur Verfügung. Sowohl eine Findungskommission als auch der CDU-Kreisvorstand haben sich daraufhin einstimmig für Warnecke ausgesprochen. Die Mitglieder- oder Delegiertenversammlung der Kreis-CDU muss die Nominierung allerdings noch bestätigen.
Am Mittwoch, 7. August, stellte sich die Landratsanwärterin im Rahmen eines Mediengesprächs, einer breiteren Öffentlichkeit vor. Umrahmt Dr. Jan Heinisch, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, Waldemar Madeia, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, sowie Thomas Händele und der stellvertretenden Landrätin Annette Mick-Teubler, sprach Warnecke über ihre Ambitionen, Visionen und konkreten Pläne.
Ein zentrales Thema war die Pflege. Hendele beschrieb die wachsende Zahl an Pflegebedürftigen im Kreis und betonte die Notwendigkeit einer intensiven Auseinandersetzung mit dieser Thematik.
Bettina Warnecke sieht hierin ebenfalls eine Herausforderung, die nach innovativen und nachhaltigen Lösungen verlange. Auch die aktuelle Situation des Rettungsdienstes und die medizinische Versorgung war ein Schwerpunktthema. Es habe bereits mehrere Krankenhaus-Schließungen im Kreis gegeben, erläuterte der amtierende Landrat. Hendele und Warnecke sind sich einig, dass die Gesundheitsversorgung für die Zukunft gesichert sein muss, um für die Bürgern eine bestmögliche medizinische Betreuung zu gewährleisten.
Fast zehn Jahre – zwei Amtsperioden – anfangs parteilos bekennt sich die Haaner Bürgermeisterin mittlerweile zur CDU. „Farbe bekennen“ lautet ihre Divise. Dabei bringt die ursprünglich aus Schleswig-Holstein stammende, heute 50-Jährige, einen reichen Erfahrungsschatz mit: Nach einem Jurastudium in Deutschland und einem „Master of Laws“ in Südafrika, arbeitete sie zunächst in einer Unternehmensberatung und anschließend bei der Bundeswehrverwaltung.
„Kreisangelegenheiten sind auch Haaner Angelegenheiten“
2014 folgte dann der entscheidende Anruf des Haaner CDU-Vorsitzenden Wolfram Lohmar, der sie gerne als Bürgermeisterin der Gartenstadt sehen wollte. Das sahen Haans Bürger mehrheitlich auch so und seit 2015 ist sie im Amt.
Während dieser Zeit habe sich Warneckes bürgernaher und sachbetonter Ansatz bewährt: „Wir setzen alle Großprojekte möglichst geräuschlos um. Ich denke, das ist im Sinne unserer Haaner Bürger.“ Auch für den Kreis Mettmann hat sie klare Ziele: Stärkung der Wirtschaft, Investitionen in Bildung, Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs und Fortschritte im Klimaschutz.
Dabei sei der Kreis Mettmann für sie ein gemeinsames Ganzes: Kreisangelegenheiten seien auch Haaner Anliegen. Integration und Flüchtlingspolitik seien ebenso wichtig wie die wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwicklung.
Dr. Bettina Warnecke könnte die erste Frau im Amt der Landrätin im Kreis werden. Ihre Qualifikation und ihre Persönlichkeit würden sie zur idealen Kandidatin machen, erklärte Dr. Jan Heinisch.
Und trotz des Wehmuts, Haan „Ade“ zu sagen, freut sich Warnecke auf den Wahlkampf: Mit einer klaren Vision, die Zukunft des Kreises Mettmann aktiv zu gestalten und die Region voranzubringen, sei sie bereit, die Herausforderung des Amtes anzunehmen und die erfolgreiche Geschichte des Kreises weiterzuschreiben.