Frauenkreis feiert 10. Jahrestag

2014 fanden sich die katholische und die evangelische Frauengemeinschaft zusammen.

Von Susanne Schaper
Gruiten – Dass sich evangelische und katholische Frauen in Gruiten in einer Gruppe treffen, war vor zehn Jahren aus der Not heraus entstanden, gehört jetzt zum Programm und hat sich zu einem vollen Erfolg entwickelt.
„Ich habe lange die katholische Frauengemeinschaft in Gruiten geleitet. Aber wir wurden immer weniger“, erzählt Gertrud Goergen, die die Gruppe gemeinsam mit der inzwischen verstorbenen Gerda Heinze initiiert hatte. Auf evangelischer Seite sah es nicht viel besser aus, auch die Mitgliederzahl der evangelischen Frauenhilfe schrumpfte von Jahr zu Jahr. Als es in beiden Gruppen nur noch jeweils zehn aktive Frauen gab, beschloss man, sich zusammen zu tun.

Eine ökumenische Tradition gab es in Gruiten schon länger, da der Weltgebetstag zusammen gefeiert wurde. „Vielleicht lief es deshalb von Anfang an so harmonisch bei uns“, meint Gertrud Goergen.
Etwa 25 Frauen hatten am Montag, 10. Juni, den Weg ins Elisabeth-Strub-Haus an der Prälat-Marschall-Straße gefunden, um gemeinsam den Nachmittag miteinander zu verbringen und zu feiern. Zunächst hielt Wiebke Nauber – die viele Jahre lang die Gruppe musikalisch begleitet hatte und es sich nicht nehmen lassen hatte, am Jubiläumstag dabei zu sein – eine kleine Andacht und sang gemeinsam mit den Frauen christliche Lieder.
In einem kleinen Sketch ließen Gertrud Goergen und Ute Kapitän auf humorvolle Weise die vergangenen fünf Jahre der Gruppe Revue passieren. Bereits vor fünf Jahren hatte Gertrud Goergen in einem Sketch die Rolle eines Kindergarten-Kindes eingenommen, das einer Redakteurin des Haaner Treffs (Ute Kapitän) Fragen beantwortet, wie es seine Oma im Frauenkreis erlebt. Nun ist dieses Kind fünf Jahre älter geworden und beantwortet wieder Fragen: „Geht Deine Oma immer noch gern dahin?“ – „Ja! Sie sagt immer, der Kreis ist Geborgenheit, gemütliches Beisammensein und miteinander lachen können.“
Die schöne Gemeinschaft schätzt auch Helga Platz, die seit 52 Jahren in der Gruppe ist. „Damals noch in der evangelischen Gruppe. Als sie ökumenisch geworden ist, war ich auch gleich dabei“, sagt die 85-jährige. „Ich bin 1943 in Rotterdam geboren. Damals gab es noch einen krassen Unterschied zwischen evangelischen und katholischen Christen. Die Kinder haben richtige Bandenkriege geführt. Gut, dass das vorbei ist. Ich bin mit der Kirche groß geworden, ohne Glauben kann ich mir das Leben nicht vorstellen. Hier in Gruiten war ich von Anfang an in der Gruppe. Man hat hier einen guten Austausch. Hier ist immer etwas los. Wir unternehmen auch Ausflüge oder genießen die Bergischen Kaffeetafel“, erzählt Elisabeth van Els-Piegeler. Die Gruppe trifft sich an jedem zweiten Montag jeweils um 14.30 Uhr im Elisabeth-Strub-Haus. Es wird gemeinsam gesungen, es gibt Kaffee und Kuchen, regelmäßig wird eine Referentin eingeladen. Zum nächsten Treffen im August wird eine Referentin des Frauenhauses Mettmann erwartet. Bewusst gibt es keine Altersvorgaben für die Gruppe. Da die Treffen am Nachmittag stattfinden, hat sich ein Altersschwerpunkt zwischen 70 und 90 Jahren herausgebildet.

Der Ökumenische Frauenkreis ist kein Verein, niemand ist zu etwas verpflichtet. Die Teilnahme ist kostenlos. Das nächste Treffen findet statt am Montag, den 12. August um 14.30 Uhr – im Juli ist Sommerpause. Wer Lust hat, den Ökumenischen Frauenkreis zu besuchen, kann sich für weitere Informationen an Gertrud Goergen, Telefon 02104/61122 oder Marie Fabry Telefon02104/1399685 wenden oder einfach im Elisabeth-Strubb-Haus vorbei kommen.