Skatepark: Aus Angstraum wird ein Schmuckstück
Auch mit Hilfe von Sponsoren ist in Haan-Ost ein modernes Freizeitgelände entstanden.
Von Knut Reiffert
Haan – Als die Redaktion des Haaner Treffs vor zwei Jahren das Freizeitareal in Haan-Ost besuchte, herrschte bestenfalls Tristesse: eine Fläche mit rissigem Asphalt und eine einzige Rampe, die offensichtlich mehr für als Müllsammelstelle genutzt wurde als zum Skaten. Ganz zu schweigen von den Zuwegungen von der Land- und von der Elberfelder Straße. Die wurden seinerzeit schon tagsüber als Angsträume wahrgenommen – selbst von einem Erwachsenen.
Zwei Jahre später ist dieselbe Anlage nicht wieder zu erkennen. Darüber staunte bei der offiziellen Eröffnung der Tüv-geprüften neuen Skateanlage auch Haans 1. Beigeordnete Annette Herz. „Heute ist ein guter Tag für die Stadt Haan“, fand sie. Denn in seiner neuen Form sei das Gelände nicht nur für Skater prädestiniert, sondern ein Schmuckstück in Sachen Jugendkultur, Sport und Gemeinschaft schlechthin.
Graffiti sollen Skatepark bei Google Maps sichtbar machen
„Durch die Abgeschiedenheit kann man hier auch mal richtig laut Mucke machen“, stellte Peter Burek als Jugendreferent der Stadt Haan fest. Er datiert die Anfänge des Areals als Freiraum für Jugendliche auf Anfang der 1980er-Jahre zurück.
Neben der jetzt auf einer leicht zu reinigenden Faserbetonfläche befindlichen Skateanlage gehören dazu auch noch ein Bolzplatz, Basketballkörbe und Trimmgeräte. Die sind allerdings aktuell sich selbst und der Natur überlassen. Kein Wunder, dass Jens Gabe als Projektleiter der erfolgreichen Erneuerung des Skateparks auch diese Bereiche gerne wieder nutzen und aufwerten würde. „Derzeit ist das allerdings eine Vision“, räumt er ein.
Angestoßen hatte die Modernisierung der Skaterfläche das Haaner Jugendparlament. Weil sich dessen Mitglieder auch an der Planung und an der Ausführung der Arbeiten beteiligt haben, betont Gabe, dass es sich eindeutig um eine „Wir-Anlage“ handelt.
„Wichtig war auch, dass wir mit Philipp Strompen vom Jugendamt einen passionierten Skater als Berater für die passende Möblierung hatten“, erklärt der Landschaftsarchitekt aus dem Betriebshof. Herzstück ist die sogenannte Mini-Ramp. „Das ist eine Halfpipe, die auch von Anfängern genutzt werden kann“, erläutert Gabe. Als weitere Trainingsgeräte stehen eine zweistufige Skate-Box und eine Vertiefung, die als Picnic-Table bezeichnet wird, zur Verfügung. Als „das Robusteste, was es auf den Markt gibt“, bezeichnet er die fünf ultramarinblauen Jugendbänke. LED-Lampen mit Bewegungsmelder sorgen für Sicherheit, weil sie nach Einbruch der Dunkelheit den Platz und auch die Fußwege dorthin erhellen.
„Normalerweise kostet eine Skateanlage dieser Größe zwischen 150.000 und 230.000 Euro“, hat sich der Projektleiter erkundigt. „Wir hatten aber zunächst nur 20.000 Euro aus Haushaltsmitteln zur Verfügung.“ Deshalb dankt er den Sponsoren, die zusammen noch einmal die gleiche Summe zur Verfügung gestellt haben. Die Jugendförderung Karin und Gerhard Schmitz Stiftung für die Jugendbänke und die Felsenquelle für die Mini-Ramp.
Aber auch mit 40.000 Euro musste man Kreativität walten lassen, um eine ansprechende Anlage hinzubekommen. Dementsprechend wurden als Sitzgelegenheiten Betonkegel vom Schulzentrum Walder Straße und Quader vom alten Skatepark recycelt.
Einem großflächigen Blüten-Graffiti auf der Betonfläche sollen weitere Gartenstadt-Motive folgen. „Irgendwann kann man den Skatepark dann im Satellitenbild von Google Maps erkennen“, hofft Jens Gabe.