Haan feiert 75 Jahre Grundgesetz mit der „Ode an die Freude“

Am 23. Mai soll es in Haan eine von Musik geprägte Würdigung der Demokratie geben.

Von Antje Götze-Römer
Haan – Die sechs Personen, die sich als Gruppe unter dem Titel „Demokratie.Haan“ ganz privat dafür einsetzen, dass die Privilegien, die wir in der in Deutschland praktizierten Demokratie genießen, auch gewürdigt werden, sind als Einzelpersonen in der Gartenstadt keine Unbekannten: Wolfgang Jedodowski, Nicola Günther, Martin Haesen, Dirk Raabe, Frieder Angern und Petra van der Lest engagieren sich teils seit vielen Jahren in unterschiedlichen Vereinen und Organisationen, die unterschiedliche Zielsetzungen haben und – im Zweifel – nichts miteinander zu tun haben.
Unter dem Dach „Demokratie.Haan“ kommen sie als Privatpersonen zusammen, die sich mehr oder weniger zufällig gefunden haben und die dann gemeinsam zur ersten Antirassismus-Demonstration in Haan, die im Februar mit rund 1.500 Personen stattfand, aufgerufen haben. Sie selber werteten das als großen Erfolg und die Aufforderung, weiterzumachen.
Die Fortsetzung des Engagements folgt nun mit einer Veranstaltung anlässlich des 75. Geburtstages des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, das seit dem 23. Mai 1949 die Verfassung Deutschlands darstellt. Der von September 1948 bis Juni 1949 in Bonn tagende Parlamentarische Rat hatte das Grundgesetz im Auftrag der drei westlichen Besatzungsmächte ausgearbeitet und genehmigt.
„Unsere Gesellschaft hat mit dem Grundgesetz ein Fundament, auf das es stolz sein kann“, erklärt Frieder Angern die Botschaft, die mit der Veranstaltung ausgesendet werden soll.
Geplant ist ein öffentliches Zusammenfinden als Zeichen der Gemeinschaft der Stadtgesellschaft und damit ein öffentliches Bekenntnis für die Errungenschaften und Werte der Bundesrepublik Deutschland.
„Demokratie fällt nicht vom Himmel, sie muss aktiv gelebt werden“, sind sich die Organisatoren sicher. Darum soll ganz bewusst ein Zeichen gesetzt werden.
Die öffentliche Veranstaltung am Donnerstag, 23. Mai, um 19 Uhr wird hauptsächlich auf dem oberen Neuen Markt stattfinden. Mit Unterstützung der Musikschule Haan wird es ein musikalisches Event zum Mitsingen und Mitmusizieren werden, bei dem die „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven (Text Friedrich Schiller), die gleichzeitig auch die Hymne der Europäischen Gemeinschaft ist, eine Schlüsselrolle spielen wird, flankiert von dem Lied „Die Gedanken sind frei“ und der deutschen Nationalhymne.
Jeder ist eingeladen mitzumachen, ob gesanglich, instrumental oder „nur“ mit seiner Anwesenheit. Die Noten und Texte zu den Stücken können auf der Internetseite www.christian-baden.com heruntergeladen werden. Als Dirigent fungiert der Leiter der Musikschule Haan, Thomas Krautwig.
„Es soll insgesamt nicht viel geredet werden“, erklärt Frieder Angern, aber die sechs Haaner sind stolz mit Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke jemanden gefunden zu haben, der eine dem Anlass entsprechende Ansprache halten wird. Zudem wird das Grundgesetz verlesen werden.
Rund eine Stunde soll das Ereignis dauern. Der eigentliche Beginn ist aber bereits um 18 Uhr im Park Ville d’Eu. Dort wird die Europa-Union Haan zwei Europa-Flaggen hissen unterstützt durch die Samba-Truppe der Musikschule. Danach wird sich die Gruppe, der sich nach den Wünschen der Veranstalter viele Haanerinnen und Haaner anschließen sollen, in Richtung Neuer Markt bewegen, um dort mit ihrer Ankunft den Beginn des musikalischen Teils der Geburtstagsfeier zu markieren.
„Wir wollen die Menschen motivieren an diesem Ereignis teilzuhaben“, lädt Petra van der Lest Jeden und Jede, der sich für die Demokratie und das Grundgesetz begeistern kann, zum Mitmachen ein. Gründe dafür gebe es tatsächlich viele. „Ich möchte meine Dankbarkeit für die Freiheit und die Rechte, die ich in Deutschland ausleben darf, zum Ausdruck bringen. Das ist durchaus nicht selbstverständlich in der Welt“, erklärt beispielsweise Wolfgang Jegodowski seine Intention zur Teilhabe an „Demokratie.Haan“.
Gleichzeitig wollen alle an die Europa-Wahl am 9. Juni erinnern und dazu aufrufen vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Denn auch das sei ein Privileg.

Kommentar: Freiheit ist ein hohes Gut