Neander-Taler statt Stadtgutschein?

WLH fordert einen Sachstandsbericht.

Haan – Im vergangen Jahr war ein Stadtgutschein für Haan gleich mehrmals Thema im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Liegenschaften, Kultur, Städtepartnerschaften und Tourismus (WLKSTA).
Hintergrund: Derartige Gutscheine sind in der Regel bei allen teilnehmenden Händlern, Gastronomiebetrieben und Dienstleistungsunternehmen – in vielen Städten auch bei Geldinstituten – erhältlich und können auch bei allen eingelöst werden. Sinn und Zweck eines solchen Gutscheinsystems ist es, Kaufkraft in der Stadt zu binden und so dem Haaner Handel zu helfen.
Nach vielen Diskussionen fasste der WLKSTA in seiner Sitzung am 8. September 2022 einstimmig den Beschluss, die Verwaltung mit der Ausschreibung eines Stadtgutscheinsystems zu beauftragen.
Im Vorfeld waren rund 110 Betriebe angefragt worden, ob sie Interesse an der Einführung eines solchen Gutscheins hätten – darunter nicht nur Einzelhandelsgeschäfte, sondern auch Gastronomie und Dienstleistung. Von den 27 eingegangenen Antworten fielen sechs negativ und 21 positiv aus. 16 Betriebe stimmten sogar ohne Vorbehalte der Einführung und Teilnahme zu.
Die Stadt Haan kündigte seinerzeit an, alle Kosten (Einrichtung, Einbindung, Bewerbung, laufende Kosten) zu übernehmen. Teilnehmende Betriebe aus dem Stadtgebiet müssten sich nicht daran beteiligen.
Gut acht Monate nach dem Auftrag an die Verwaltung fordert die Fraktion der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) einen Sachstandsbericht zur Vergabe an einen Anbieter von Gutscheinsystemen ein. Den soll die Stabstelle Wirtschaftsförderung im WLKSTA am morgigen Donnerstag, 25. Mai (17 Uhr im Ratssaal) abgeben. „Wir möchten wissen, ob und wenn ja, wann mit einer Einführung eines Haaner Stadtgutscheins gerechnet werden kann?“, nennt WLH-Fraktionsvorsitzende Maike Lukat ihre Erwartungen.
Gleichzeitig bringt sie eine regionale Alternative oder Ergänzung ins Gespräch: den Neander-Taler. Die Umsetzung dieses kreisweiten Bonuskartensystems prüft derzeit die Verwaltung in Mettmann im Auftrag des Kreis-Wirtschaftsförderungsausschusses.
Die WLH bittet die städtische Stabsstelle Wirtschaftsförderung um eine Stellungnahme zur möglichen Einführung des Neander-Talers in Haan. Darüberhinaus möchte sie wissen, ob Haaner Gewerbetreibende oder Dienstleister von der Marke Neandertal und dem dann gleichnamigen Neander-Taler profitieren könnten, in dem sie bei einem Anschluss an dieses System auch Neukunden über die Stadtgrenze hinaus gewinnen könnten.