Welttag des Buches bringt Geschichten¶

Mit Lesestationen feierte die Haaner Gesamtschule den Welttag des Buches am 25. April.¶

Von Sylke Jacobs
Haan – „Wir feiern das Lesen“, begrüßte Schulleiter Christian Hoffmann die rund 125 Fünftklässler, am Dienstag, 25. April, in der Aula der Gesamtschule Haan. „Der Welttag des Buches ist seit 1995 ein Feiertag und wir wollen ihn heute mit spannenden Geschichten mitfeiern“, meinte der Schulleiter. „Ja genau, lasst die Handys in der Tasche, die sind nicht so toll und machen Kopfschmerzen“, schloss sich Bürgermeisterin Bettina Warnecke an.
„Lesen ist toll, also viel Spaß mit dem Haaner Buchautor Götz Markgraf, der euch eine spannende Geschichte mitgebracht hat.“ Gebannt warteten die Schüler auf die ersten Zeilen, die ein spannendes Abenteuer versprachen: Die Geschichte von einem Jungen, Namens Lukas, der gemeinsam mit seinem Freund Nico dem Geheimnis des Geisterwaldes auf die Spur kommen wollte. Denn im Dorf redeten die Leute darüber, dass es in dem Wald nicht mit rechten Dingen zuging.
Im Anschluss der Lesung waren die Schüler neugierig, sie wollten wissen, ob der Buchautor mit seinen Geschichten Geld verdiene – und wie viel es sei und ob er davon leben könne. Ein Junge fragte, ob es illegal sei, eine Geschichte aus einem gelesenen Buch nach seiner Fantasie weiterzuschreiben. „Keinesfalls, das nenne man Fan-Fiction und würde von den meisten Autoren eher gern gesehen“, informierte Markgraf.
Der Welttag des Buches wird von der Gesamtschule schon seit 2019 mit Aktionen begleitet. Die Kinder der fünften Klasse haben an diesem Tag keinen Unterricht, vielmehr lauschen sie Geschichten, die an verschiedenen Vorlesestationen wie der Feuerwehr, der Stadt-Sparkasse, der Stadtbibliothek, dem Jugendhaus oder dem Rathaus sowie an einigen weiteren Orten vorgetragen werden.
„Wir verknüpfen den Tag gezielt mit Lesestationen außerhalb der Schule, hier bekommen die Schüler nicht nur vorgelesen, sondern sie überwinden auch Hemmnisse und können sich über die verschiedenen Unternehmen informieren“, erzählte Lehrerin und Koordinatorin Julia Pfafferodt.
Das ist für unsere Schüler immer ein spannender Tag, vor allem wenn sie später über das Erlebte in den Klassen berichten können: was sie vor Ort alles gesehen haben, aus welchem Buch gelesen wurde und natürlich, ob ihnen die Geschichte gefallen hat. Wer mag, kann die Geschichte weitererzählen oder ein Bild dazu malen. Das weckt das Interesse am Lesen.
Über die deutschlandweite Kampagne zur Leseförderung erhält jeder Schüler aus der Buch-Gutschein-Aktion zum Welttag des Buches ein Buch aus der Reihe „Ich schenk dir eine Geschichte“.“
Ein Blick in die Stationen verriet: In der Stadt-Sparkasse gab es Lesestoff mit Tieferschatten. Sparkassen Mitarbeiterin Maria Vazquez Fernandes las aus dem Kinderroman von Andreas Steinhöfel „Rico, Oskar und die Tieferschatten“.
Da geht es nämlich um Rico, der an ADS leidet und von sich glaubt, dass er „tiefbegabt“ sei – im Klartext, „alles, was er anfängt, geht ziemlich in die Hose“ – jedenfalls bis zu dem Tag, als der hochbegabte Oskar in sein Leben tritt.
Rund 30 Minuten las Fernandez den Schülern vor, danach durften die Jungen und Mädchen einen Blick in den Tresorraum werfen. Das war spannend – Hunderte von Schließfächern, gefüllt mit Geheimnissen der Kunden, die keiner kennt. „Gibt es hier Goldbarren und wie viel Geld lagert hier?“, fragte ein Schüler. Sehr viel, bekam er zur Antwort, höchstwahrscheinlich mehr, als die Kunden auf ihren Konten haben.