Aktionsgruppe engagiert sich seit 50 Jahren

Die Haaner Gruppe des DAHW hat in 50 Jahren viele Projekte in Nepal unterstützt.¶

Haan – Norbert Montag war am 7. Februar 1973 selbst dabei als in Haan die Aktionsgruppe „Wasser für Pokhara“ gegründet wurde. Das erste ökumenische Projekt in Haan überhaupt.
Seinerzeit war die Gruppe über den in Pokhara in Nepal tätigen Missionsarzt Dr. Gerhard Kalthoff entstanden, dessen Ehefrau aus Haan stammt. Kalthoff berichtete von der Leprastation in Pokhara und davon, dass dort eine Wasserleitung gebaut werden müsse, um Patienten und Unterstützern zu helfen. Kosten: Rund 40.000 DM. So ist auch der Name der Gruppe entstanden: „Wasser für Pokhara“.
Die Wasserleitung ist lange gebaut, innerhalb nur eines Jahres hatte die Haaner Aktionsgruppe die Summe zusammen. Der Name ist allerdings geblieben, auch wenn es längst um andere Projekt für die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe geht.
Die Abkürzung DAHW für die Organisation entspringt dem damaligen Namen: Deutsches Aussätzigenhilfswerk. Sie hat sich vor 50 Jahre noch ausschließlich um an Lepra erkrankte Personen gekümmert.
„Lepra gehört zu den sogenannte vernachlässigten Tropenkrankheiten, die in einigen Ländern aber noch sehr verbreitet ist und dazu führt, dass Menschen verstoßen werden“, weiß Maria Hammerschmidt von der Haaner Aktionsgruppe. Dabei ist die Krankheit lange heilbar und die Pharmaindustrie gibt die Medikamente sogar kostenlos an die Hilfsorganisationen heraus. Aber: der Transport zu den Betroffenen gestaltet sich oft schwierig. „Sie müssen erst gefunden werden“, erklärt Hammerschmidt, denn die Stigmatisierung führt dazu, dass die Menschen sich in die Einsamkeit, beispielsweise in Wälder oder Gebirge, zurückziehen, denn die Mitmenschen fürchten sich vor Ansteckung. Hinzu komme ein oft nur schlechtes oder gar nicht vorhandenes Gesundheitssystem in den betroffenen Ländern.
In den 50 Jahren ihres Bestehens hat die Haaner Aktionsgruppe „Wasser für Pokhara“ sicher 8.000 bis 10.000 Euro pro Jahr gesammelt. Meist durch den Verkauf von Beerenwein auf der Haaner Kirmes, dem Bürgerfest oder dem Pfarrgemeindefest. Wer die sonntägliche Messe in der katholischen Kirche besucht, wird auch dort einen Stand der Gruppe finden, wo das Getränk erworben werden kann.
„Gerne nehmen wir aber auch Spenden entgegen“, sagt Bernhard Paulsen-Hammerschmidt. Alles Geld fließt zu 100 Prozent in ein Projekt der DAHW. Es wird eingesetzt, um zum Beispiel Leprahelfer vor Ort auszubilden, Rehamaßnahmen zu finanzieren, Kleinkredite für Genesene zu gewähren oder Frauenprojekte zu fördern. Bis Ende diesen Jahres fließen die Spenden und Erlöse in das Projekt „Included the excluded“, ebenfalls ein Projekt, dass speziell Frauen unterstützt.
Aber da ist ja noch das Jubiläum, dass die Aktionsgruppe in diesem Jahr zu feiern hat. Am Samstag, 29. April, um 18 Uhr findet darum in der katholischen Kirche an der Königstraße 8 ein ökumenischer Gottesdienst statt. Gestaltet wird der Gottesdienst von Mitgliedern der Aktionsgruppe Wasser für Pokhara zusammen mit Gemeindereferentin Ulrike Peters und Pfarrerin i.R. Gabriele Gummel.
Anschließend wird eine Ausstellung eröffne, in der insgesamt 28 Bilder zu sehen sind.
Es handelt sich um 14 Zeichnungen der Ordensfrau Tisa von der Schulenburg, die in den 1960er Jahren entstanden sind und an Lepra Erkrankte zeigen.
Ergänzt werden diese Zeichnungen durch 14 Fotos des Münchner Fotografen Christopher Thomas, die 1998 bei einer Nepalreise von Erkrankten gemacht wurden.
Die Ausstellung trägt den Titel „Ene mene muh und raus bist du?!“ und wird bis einschließlich 14. Mai zu sehen sein, täglich von 9 bis 17 Uhr, außer während der Gottesdienste.
Spendenkonto: DAHW Aktionsgruppe Haan, IBAN: DE48 3035 1220 0000 2201 11