Statistik verzeichnet drei Unfalltote¶

Die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik für Haan sind in 2022 so hoch wie zuletzt 2016.

Von Knut Reiffert
Haan – Die Verunglücktenhäufigkeitszahl (VHZ) steht für die Anzahl der Verunglückten pro 100 000 Einwohner. Und die ist in Haan im vergangenen Jahr um gleich 36,5 Prozent auf 419 gestiegen. Das geht aus der in der vergangenen Woche veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik der Kreispolizeibehörde hervor. Höher war die VHZ in Haan zuletzt 2016. Von den zehn Städten im Kreisgebiet hatten 2022 nur Langenfeld (466) und Hilden (464) einen schlechteren Wert als die Gartenstadt.
Mit 22,5 Prozent ebenfalls stark gestiegen, ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Stadtgebiet. Im vergangenen Jahr waren das 98 – 18 mehr als 2021. Von den 127 verunglückten Personen (2021: 93) wurden 3 getötet, 24 schwer und 100 leicht verletzt. Einen auffälligen Zuwachs gab es im Vergleich mit 2021 bei Unfällen mit Fahrrädern und Pedelecs (von 27 auf 33) sowie bei der Zahl der verunglückten Senioren (von 14 auf 23). Merkbar gesunken ist im vergangenen Jahr dagegen die Zahl der verunglückten Kinder (von 11 auf 7) sowie der jungen Erwachsenen (von 17 auf 12).
Verloren im Jahr 2021 noch sieben Menschen auf den Straßen des Kreisgebiets ihr Leben, so waren das laut Verkehrsunfallstatistik im vergangenen Jahr zwölf. Drei der tragischen Ereignisse fanden auf Haaner Stadtgebiet statt. Und das innerhalb von nur fünf Wochen im Hochsommer:

  1. Juli 2022: Ein 90-jähriger Autofahrer nimmt einem 66-Jährigen an der Kreuzung Rheinische/Bergische Straße die Vorfahrt und zieht sich beim Zusammenstoß so schwere Verletzungen zu, dass er neun Tage später im Krankenhaus stirbt.
  2. Juli 2022: Ein 62-jähriger Pedelec-Fahrer kollidiert beim unsachgemäßen Überqueren der Gruitener Straße mit einem LKW. Zwei Tages später erliegt er seinen schweren Verletzungen.
  3. August 2022: Als sich bei einem mit zwei Kindern besetzten PKW die Handbremse löst, versucht ein 50-jähriger Fußgänger, den Wagen aufzuhalten. Er wird überrollt und stirbt am Unfallort auf der Felmingstraße.
    Zum Vergleich: Nur Velbert kommt auf den gleichen traurigen Wert wie Haan. In Erkrath und Heiligenhaus gab es 2022 keine Verkehrstoten, in den anderen sechs Städten jeweils einen.
    Die Zahl der Unfallfluchten lag im vergangenen Jahr in Haan mit 211 exakt so hoch wie im vorangegangen Jahr. Allerdings ist die Gartenstadt kein gutes Pflaster für diese Tätergruppe: 43,1 Prozent der Unfallfluchten konnten aufgeklärt werden. Das ist der mit Abstand beste Wert im Kreis Mettmann.