Alles dreht sich um die Mumie ¶

Die „Itterbühne“ präsentierte die Komödie „Das Mumien-Trödel-Trauma“ im CVJM.

Von Sylke Jacobs
Haan – Antiquitätenhändler Waldi hat es nicht leicht: Sein Trödel-Laden wirft seit längerem keinen Cent Gewinn mehr ab, seine Auslage platzt vor lauter „Pröttel“ aus allen Nähten und aus einem Bierchen werden meist doch sechs oder sieben. Ganz zum Missfallen von Ehefrau Helene.
Doch da taucht plötzlich diese Mumie auf, sie könnte der Weg aus allem Übel sein. „Ich sehe es jetzt schon vor mir: Mein Antiquitätengeschäft wird zu dem renommierten Museum ‚Waldis Haus der 1000 Mumien’“, visioniert der Geschäftsmann.
Die Hildener Laientheatergruppe „Itterbühne“ ist wieder auf Tour und zieht ihre Bahnen auch durch Haan. Mit dem neuen Stück „Das Mumien-Trödel-Trauma“ gastierte sie vergangenes Wochenende im CVJM an der Alleestraße. Eine Gaudi, die sich viele Haaner nicht entgehen lassen wollten, denn schließlich ist die „Itterbühne“ bekannt, für ihre Komödien.
„Wir haben uns bewusst für dieses Stück entschieden“, meinte Regisseurin Carolin Kruppa. „Der Autor Carsten Lögering hat einen Lacher nach dem anderen eingebaut. Das ganze Stück sprüht nur so vor Wortwitz und Schlagfertigkeit.“
Ein Stück, wie es nicht hätte besser ins Theaterkonzept passen können. Bühnenbild, Requisiten und Maske schwebten der kreativen Regisseurin, die erst im vergangenen Jahr die Regie der „Itterbühne“ übernommen hat, unmittelbar vor Augen. Die Premiere des Stücks war bereits vergangenes Jahr im Oktober, und zwar in Hilden.
Doch auch in den benachbarten Städten hat sich die Laienschauspielgruppe längst etabliert. Eine echte Bereicherung für Haan, das Haaner Publikum und natürlich auch den CVJM, der seine Räumlichkeiten gerne zur Verfügung stellte und im Gegenzug die Hälfte der Einnahmen erhielt.
Die Crew ist eine bunte Protagonisten Truppe, die einen vergnüglichen Koffer aus Wortwitz, Komik und Schauspiel mitbrachte. Und zum Warm-up erstmal so ordentlich in die „Sprüchekiste“ griff, um die Lachmuskeln in Wallung zu bringen. Nicht selten bediente man sich für den nächsten Lacher prominenter Persönlichkeiten wie Lionel Messi oder Heidi Klum.
Doch auch das schauspielerische Talent war nicht zu verachten. Da war zum Beispiel Waldi, der dem Wahnsinn mittlerweile näherstand als der Vernunft. Behauptete er doch felsenfest, dass die Mumie mit ihm gesprochen habe und gar nicht tot sei. Und wer ist dieser fragwürdige internationale Geschäftsmann Achim Berger, der da plötzlich im Laden auftaucht und zwischen all dem Gerümpel einen echten Picasso vermutet?
Wie auch immer: Nichts scheint noch nach Plan zu laufen, alles geht drunter und drüber, verstrickt und verzettelt sich und droht in einem turbulenten Chaos zu enden.
Fast zwei Stunden sorgten die Akteure für fulminante Unterhaltung mit göttlichen Schenkelklopfern und zahlreichen Krachern zum Lachen. Am Ende gab es Bauchmuskelkater vom Lachen und jede Menge Beifall, mit dem das Publikum seine Begeisterung zeigte.