Evangelische Kirchengemeinde muss sich anders organisieren¶
Die Entlassung von Pfarrer Frank Blankenstein stellt die evangelische Gemeinde Haan vor Herausforderungen.
Haan – „Für uns kam die Nachricht überraschend und wir waren an der Entscheidung nicht beteiligt“, sagt Sarah Weidner zu Beginn eines Pressegesprächs mit der Evangelischen Kirchengemeinde Haan anlässlich der Entlassung von Pfarrer Frank Blankenstein.
Eine kurze Mitteilung im monatlichen Infoblatt der Gemeinde hatte über die „personelle Veränderung“ informiert. Medien berichteten dann von Suspendierung und darüber, dass Blankenstein einen Anwalt hinzugezogen habe. Auf Nachfrage des Haaner Treff bestätigte Beate Meurer vom Öffentlichkeitsreferat des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann, dass die Rheinische Landeskirche den Vertrag mit Blankenstein gekündigt habe wegen Verstoßes „gegen seine arbeitsvertraglich geregelten Pflichten“. Im Pressegespräch am vergangenen Mittwoch erklärte sie: „Dabei handelt es sich ausdrücklich nicht um sexuellen Missbrauch“.
„Es fällt nichts aus, auch nicht der Konfirmandenunterricht“
Trotz des nun personellen Engpasses sieht sich die Gemeinde gut aufgestellt. „Das Konzept von zwei Pfarrstellen plus Gemeindemanagerin geht nun auf“, meint Presbyter Frieder Angern.
Zudem bestehe eine enge Kooperation mit der Gemeinde in Hilden. „Es fällt nichts aus“, verspricht Pfarrer Christian Dörr, „auch nicht der Konfirmandenunterricht“.
So ganz alleine stehen Dörr und Weidner tatsächlich nicht da. Immerhin gibt es in der Gemeinde mittlerweile vier Prädikantinnen. Unterstützung können Dörr und Weidner auch von Superintendent Frank Weber und Pfarrerin in Rente Gabriele Gummel erwarten. „Das ist ein sogenannter erklärter Vertretungsfall“, erläutert Angern. Zudem gebe es Absprachen in der Ökumene.
Dörr rechnet nicht damit, dass vor Ende des Jahres ein weiterer Pfarrer oder eine Pfarrerin in Haan eingesetzt werden kann.
„Weil es sich um ein arbeitsrechtlich schwebendes Verfahren handelt, haben wir zunächst die Zustimmung für die Nichtauflösung der dritten Pfarrstelle beantragt, danach wird eine Ausschreibung erfolgen“, erklärt Pfarrer Dörr die formalen Vorgänge.
Unabhängig vom Ausgang der arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung der Landeskirche mit Pfarrer Blankenstein werde es aber auch zukünftig in der Evangelischen Kirchengemeinde Haan nur zwei Pfarrstellen geben.