Johanna schafft es in die nächste Runde

In der Haaner Stadtbücherei fand der Vorentscheid für den Vorlesewettbewerb statt.

Haan – Selbstbewusst nimmt Johanna Mitze am Montag, 13. Februar, auf dem gelben Stuhl in der Stadtbücherei Platz – schlägt ein Buch mit buntem Einband auf und legt es vor sich auf den Tisch.
„Irgendwo ist immer Süden“ lautet der Titel. Ruhig und mit klarer Stimme beginnt sie zu lesen. Sie hat genau drei Minuten Zeit, um die Jurymitglieder am Nachbartisch zu überzeugen. Die 12-jährige Schülerin des Städtischen Gymnasiums liest hervorragend, ob es jedoch für die Kreisausscheidung am 24. Februar in Langenfeld reicht, zeigt sich erst am Schluss.
Denn zuvor lesen noch ihre beiden Mitstreiter, Felix Borsig von der Freien Waldorfschule Gruiten, und Wadim Heinbuch von der Städtischen Gesamtschule Haan, vor.
Der bundesweite Vorlesewettbewerb ist eine Initiative der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Rund 600.000 Schüler der sechsten Klassen nehmen jedes Jahr an dem beliebten Schülerwettbewerb teil.
Unterstützt wird er unter anderem von den Haaner Schulen, der Stadtbücherei und dem Schulverwaltungsamt der Stadt Haan. Eine qualifizierte Jury entscheidet anhand verschiedener Kriterien, wie Textverständnis, Lesetechnik und Textgestaltung, wer den Sprung in die nächste Instanz schafft.
Und dann stand es fest: Johanna hatte sich tatsächlich im Stadtentscheid durchgesetzt, sie geht in die nächste Runde und tritt im Kreisentscheid gegen andere Lese-Begabte an.
„Ich freue mich, dass die Stadtausscheidungen auch dieses Mal wieder in unserer Bücherei stattfinden und begrüße ganz herzlich unsere Schüler, deren Eltern und Lehrer sowie die Jurymitglieder Schuldezernentin Annette Herz, die Amtsleiterin für Schule und Sport, Astrid Schmidt, und die Vorsitzende des Freundeskreises der Stadtbücherei, Ina Schubert-Wölm. Der vom Börsenverein organisierte Vorlesewettbewerb geht dieses Jahr in die 64. Runde“, eröffnete Roman Reinders, Leiter der Haaner Stadtbücherei, die Veranstaltung.
Wie die Jahre davor wurden die Lesequalitäten wieder in zwei Etappen getestet. In der ersten Runde lasen die Sechstklässler aus ihren selbst mitgebrachten Wahlbüchern.
Nach der Kür folgte dann die Pflicht: Im zweiten Durchgang galt es das Können anhand unbekannter Textpassagen zu beweisen.
Als Herausforderung hatte Büchereileiter Reinders „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner gewählt. „Ich hoffe, das war eine gute Wahl“. Abermals bewiesen die Teilnehmer Konzentration und Durchhaltevermögen, changierten mit Stimmlage, Lautstärke und Geschwindigkeit.
Hier und da kam schon mal ein kleinerer Textstolperer vor, aber im Großen und Ganzen zeigten die drei Schüler große Leseerfahrung.
Am Ende zog sich die Jury zur Beratung zurück – und damit die Pause nicht so lang wurde, gab es für alle ein Rätselquiz mit Fragen aus die berühmten Harry Potter Buchreihe. Die Siegergruppe des Quiz erhielt einen Eulen-Pokal.
Für ihre herausragenden Leseleistungen würden alle drei Kandidaten mit einer Urkunde ausgezeichnet. Zudem erhielt jeder der drei Teilnehmer einem Buchpreis und einen Bücherei-Leseausweis für ein Jahr.