Helukabel kommt nach Haan¶

Kaufvertrag für ein Grundstück im Technologiepark wurde vergangene Woche geschlossen.

Von Antje Götze-Römer
Haan – Mit Helukabel kommt ein Hochkaräter nach Haan. Rund 796 Millionen Euro Umsatz machte das Unternehmen in 2021. In diesem Jahr rechnet das Unternehmen damit die Milliardegrenze zu knacken.
Am Mittwoch, 21. Dezember unterzeichnete die Geschäftsleitung des in Hemmingen in Baden-Württemberg ansässigen Unternehmens den Kaufvertrag für ein 24.000 Quadratmeter großes Grundstück im Technologiepark Haan. Hier soll bis 2025 der neue Standort der bislang in Duisburg ansässigen Niederlassung Rhein-Ruhr entstehen. Zudem ziehen die Tochtergesellschaften EKD Systems (derzeit Erkrath) und Robotec-Systems (derzeit Duisburg) nach Haan.
Helukabel ist Händler und Hersteller für Kabel, Leitungen und Zubehörartikel. Das familiengeführte Unternehmen beschäftigt an 60 Standorten in 37 Ländern rund 2.200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. 70 davon werden es ab wahrscheinlich 2025 in Haan sein.
„Der Standort Haan war alternativlos“, sagt Prokurist Johannes Sailer im Gespräch mit dem Haaner Treff. Hier hätte eine ausreichend große Fläche für die drei bisherigen Standorte zur Verfügung gestanden, denn die würden „aus allen Nähten platzen“. Das bestätigt auch der kaufmännische Geschäftsführer Andreas Hoppe: „Eine Expansion ist mehr als überfällig“.
Der Zuschnitt des Grundstücks neben Aperam, seine topographischen Eigenschaften und nicht zuletzt die Lage und die Anbindung an die Autobahn hätten für Haan gesprochen. Und auch die Nähe zum derzeitigen EKD-Standort in Erkrath habe für die Gartenstadt gesprochen. Einige Mitarbeiter leben in Haan.
EKD ist seit 1970 Enteickler und Hersteller von Energieführungsketten aus Stahl, Edelstahl und Kunststoff. Seit diesem Jahr gehört EKD zur Helukabel-Gruppe, ebenso wie Robotec-Systems. Diese Firma liefert Schlauch- und Medienpakete für die Robotik. „Also all die Versorgungsleitungen, die Industrieroboter benötigen, um die gewünschten Bewegungen und Arbeitsschritte auszuführen“, erklärt Hoppe. Das derzeit in Duisburg ansässige Unternehmen wurde bereits 2012 von Helukabel übernommen.
Die Zusammenlegung der drei Firmen ergibt für Hoppe und Sailer großen Sinn. Da sich Kunden und Geschäftsbereiche an vielen Stellen ohnehin überschneiden würden, erhofft sich Helukabel von der Zusammenlegung erhebliche Synergieeffekte. „Einerseits schaffen wir mit unserem Neubau deutlich mehr Platz und zusätzliche Kapazitäten, um weiter wachsen zu können. Andererseits sind wir damit in der Lage, unsere Kompetenzen noch besser zu bündeln, um unseren Kunden maßgeschneiderte und einsatzbereite Komplettlösungen rund um die elektrische Verbindungstechnik zu bieten“, sagt Hoppe. Rund 10.000 Kunden hat die Unternehmensgruppe allein in Deutschland. Produziert wird überwiegend in Europa.
Ziel sei es, die Zahl von aktuell 70 Mitarbeitern vor Ort auf 150 bis ins Jahr 2030 zu erhöhen.
Der Kontakt zur Wirtschaftsförderung in Haan ist über einen Makler zustande gekommen. Erst im Mai 2022 fand der Erstkontakt statt. Recht schnell also war die Unternehmensleitung vom Standort Haan überzeugt.
Im nächsten Schritt wird die Optimierung der Produktionsabläufe geplant, wonach die sich Planung der Gebäude ausrichtet. Johannes Sailer und Andreas Hoppe rechnen damit, dass es rund 18 Monate dauern wird bis der Bauantrag gestellt werden kann. Die reine Bauphase soll dann rund 18 bis 24 Monate in Anspruch nehmen. „Für uns entsteht Zeitdruck durch das vorhersehbare Ende unserer Kapazitäten“, hoffen die beiden auf eine kurze Bearbeitungszeit des Bauantrages.
Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke und der Leiter der Wirtschaftsförderung, Dr. Jürgen Simon, freuen sich nicht nur über den Vertragsabschluss, sondern auch darüber, dass Helukabel sehr gut in die gewünschte Unternehmensstruktur im Technologiepark passt. Und: mit dem Nachbarn SEW hat Helukabel einen Kunden direkt in Sichtweite.