Große Lösung ist machbar

Kommentar von Knut Reiffert

Haan – Seit mehr als zehn Jahren ist die dramatische Verkehrsbelastung der Südstadt ein Thema in der Stadt. Seit fünf Jahren gibt es die konkrete Planung auf Basis des Runge-Gutachtens. Auch die Bürger wurden schon frühzeitig zu ihren Vorstellungen gefragt. Dass die jetzige Entscheidung zum Ausstieg aus der Planung auf Seiten der Politik und vieler Bürger fast schon für Erleichterung sorgt, erweckt den Anschein, dass von Anfang nicht nur einiges, sondern sogar vieles im Argen lag.

Verkehrssimulation war auch 2017 kein Zauberwerk


Warum aber erst jetzt die Notbremse gezogen worden ist, erschließt sich mir auch nach den Erklärungen in der Pressekonferenz nicht. Denn die Verkehrszählung im August 2022 hat keine großen Unterschiede zu der vor der Pandemie ergeben. Auch sind die Autos in den fünf Jahren nicht größer oder die Straßen schmaler geworden. Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, warum nicht schon 2017 alle Nebeneffekte durchgespielt worden sind, die die Einbahnstraßenregelung mit sich bringt. Verkehrssimulation war schon damals kein Zauberwerk.
Der Umbau der beiden Äste der Kreisstraße 5 ist vom Tisch. Das Problem bleibt. Eine große Lösungsmöglichkeit bietet der gerade auf 2031 verschobene Ausbau des Sonnborner Kreuzes. Eine direkte Auffahrt von der L 74 auf die A 46 würde viele Solinger – zumindest aus der Innen- und der Südstadt – dazu bewegen, Haan zu umfahren. Weil es sich um eine Bundesautobahn handelt, fällt die Entscheidung dazu in Berlin. Folglich sind die Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis Mettmann und dem bergischen Städtedreieck gefordert, ihren Einfluss geltend zu machen. Und zwar schnell und parteiübergreifend.

Ende der Südstadt-Planung findet große Zustimmung