Infrastruktur ist kein Luxus

Kommentar von Knut Reiffert

Haan – Bevor im Rat die Bauprojekte Sportheim und Feuerwehrgerätehaus in Gruiten sowie Feuer- und Rettungswache in Haan thematisiert wurden, hat Kämmerin Doris Abel eindrücklich Stellung zur finanziellen Situation der Stadt Haan bezogen. Danach sprudelten die Steuerquellen in den ersten drei Quartalen des Jahres stärker, als man hätte erwarten können. Doch die Entwarnung gilt nur für 2022. Im kommenden Jahr gelte es massive Mehraufwendungen für Energie, dringend erforderliche Baumaßnahmen und steigende Personalkosten zu schultern. Gleichzeitig befürchtet sie einen Einbruch auf der Einnahmenseite. Corona habe die Hauptsteuerzahler nicht so getroffen, wie der Energie- und Materialmangel, weiß sie.

Einschnitte drohen, wie sie viele noch nie erlebt haben

Für 2023 fürchtet sie deshalb den Aufbrauch aller Rücklagen und eine Rückkehr zum Haushaltssicherungskonzept. „Es kann zu Einschnitten kommen, die ein Großteil der Bevölkerung noch nicht erlebt hat“, lautet Doris Abels düstere Vision.
Dass der Rat anschließend trotzdem die Baumaßnahmen auf den Weg gebracht hat, ist für mich kein Widerspruch. Denn dass in den guten Jahren zu wenig in die Infrastruktur investiert wurde, trägt aktuell zur Verschärfung der Krise bei. Auch das Gebäude eines vor allem im Breitensport erfolgreichen Vereins fällt für mich nicht unter Luxus. Vor allem, weil es energieeffizient gebaut wird, handelt es sich um eine Investition für eine bessere Zukunft.

Grünes Licht für drei Bauprojekte