Das Beste raus machen

Kommentar von Knut Reiffert

Haan – Die Idee des städtischen Gebäudemanagements, für den Park Ville d’Eu kostenlos Klappstühle zur Verfügung zu stellen, die man im Gegensatz zu den festmontierten Bänken auch im Pavillon, an der Boulebahn oder im Schatten nutzen kann, finde ich gut. Ich sehe aber auch, dass das Verfahren zur Abklärung des Bedarfs und vor allem die Realisierung in Anbetracht der hohen Anschaffungskosten mangelhaft ist. Bei einer Beteiligung breiterer Bevölkerungskreise, von Vereinen und Institutionen oder auch der Fachausschüsse wären sicherlich noch alternative Standorte für zumindest eine der Gitterboxen thematisiert worden.
Auch frage ich mich, ob die die Anschaffung befürwortenden Organisationen auf ein Sponsoring angesprochen worden sind. So wie bei Sitzbänken an den Wanderwegen, die mit einer Plakette zeigen, wer sie finanziert hat.

Schlüsselübergabe klingt nach Denkmalschutz


Unbedingt nachzubessern ist aber das Verleihsystem. Im Zeitalter der Digitalisierung halte ich es für alles andere als utopisch, Interessenten einen Zahlen- oder QR-Code per E-Mail oder Whats App zukommen zu lassen, mit dem die mit einem entsprechenden Schließsystem ausgestattete Box geöffnet werden kann. Das würde der bislang völlig vernachlässigten Grundidee der spontanen Nutzung an einem sonnigen Nachmittag oder einem lauschigen Abend Rechnung tragen. Möglichkeiten zur Verifizierung wie das Hinterlegen einer Bankverbindung für den Schadensfall sollten auch machbar sein. Oder fällt das System der persönlichen Übergabe eines Schlüssels auch unter Denkmalschutz? (Ironie aus).
Gebäudemanagerin Angelika Fries hatte im August betont, dass es sich bei den mobilen Sitzgelegenheiten um ein Experiment handelt. Und das ist meines Erachtens auch nicht automatisch zum Scheitern verurteilt. Die Klappstühle sind jetzt einmal angeschafft. Und die Verwaltung ist gegenüber den Steuerzahlern in der Pflicht, das Beste daraus zu machen. Dazu gehört im ersten Schritt vor Ort an den Gitterboxen auf die Ausleihmöglichkeiten und -bedingungen hinzuweisen. Außerdem sollte kurzfristig geklärt werden, ob nicht mit Hilfe von Anwohnern oder umliegenden Unternehmen eine Flexibilisierung der Schlüsselausgabe erreicht werden kann.

Klappstühle sorgen weiter für Diskussion