Fahrgastanzeigen drohten zu zersplittern

Neuer Fall von Vandalismus am Gruitener Busbahnhof wird für die Stadt Haan teuer.

Von Knut Reiffert
Gruiten – Auf mindestens 16 000 Euro schätzt Michael Kutscha die Kosten für die Stadt Haan, die die anschlagsartige Zerstörung von drei der vier Displays der dynamischen Fahrgastanzeige am Busbahnhof vor dem Gruitener Bahnhof nach sich zieht. Ende September hatte der Mitarbeiter des Tiefbauamts auf einer Kontrollfahrt die Schäden auf beiden Seiten der Thunbuschstraße entdeckt. „Da hat man gezielt und mit großer Wucht drauf geworfen oder geschossen“, berichtet er dem Haaner Treff über die Einschläge, „vielleicht mit einem Golfball“.
Da Splitter des Displays auf den Gehweg und die Straße zu fallen drohten, alarmierte Kutscha die Rheinbahn, die im Auftrag der Stadt für den Betrieb und die Instandhaltung der Anzeige sorgt. „Glücklicherweise hatte man dort drei Displays auf Lager, die als Provisorium eingebaut werden konnten.“ Bis der endgültige Austausch mit Geräten erfolgt, deren Rahmen der für Haan festgelegten Farbgebung entsprechen, wird es wegen Lieferproblemen noch zwölf und 16 Wochen dauern.
„Hätte auch die elektronische Steuerung im Inneren der Fahrgastanzeigen Schaden genommen, und hätte uns die Rheinbahn die Ersatzdisplays nicht kostenlos zur Verfügung gestellt, wäre es für die Stadt noch viel, viel teurer geworden“, weiß Kutscha.
Völlig überflüssige Kosten, die auch seinen Vorgesetzten, Tiefbauamtsleiter Guido Mering, einfach nur wütend machen. „So eine unbedarfte Aktion ist alles andere als ein Dummer-Jungen-Streich oder ein Kavaliersdelikt“, stellt er klar und kündigt eine Strafanzeige an.
„Ich glaube nicht, dass Haan ein größeres Vandalismus-Problem hat als andere Städte“, sagt Mering. „Aber einige Sachen, die wir in letzter Zeit gesehen haben, fallen eindeutig unter den Straftatbestand des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.“ Als Beispiele nennt er das Unkenntlichmachen von Hinweisschildern oder Ampelleuchten durch Sticker oder mit Sprühfarbe. So sei ein Verkehrsschild, das eigentlich geradeaus und rechts als vorgeschriebene Fahrtrichtungen angibt, mit einem blauen Aufkleber manipuliert worden. „Da hatte jeder den Eindruck, man dürfe nur geradeaus fahren.“