Junge Ausnahmetalente überzeugen

Zehn Stipendiaten der Haaner Musikschule zeigen bei einem Vorspiel ihr großes Potenzial.

Von Susanne Schaper
Haan – Man merkte den jungen Musikern die Aufregung nicht an, die am vergangenen Freitag in der Aula der Gemeinschaftsgrundschule Mittelhaan nacheinander vor Eltern, Lehrern, Mitschülern und zahlreichen anderen Gäste nacheinander eine Kostprobe ihres musikalischen Könnens gaben. „Es sind einige alte Hasen dabei, es hat aber auch ein Generationenwechsel unter den Musikschülern stattgefunden“, erläutert Katharina Stashik, stellvertretende Musikschulleiterin.
Eines der letzten Vorspiele dürfte die Vorauswahl für das Stipendiatenprogramm gewesen sein. Begabte Schüler konnten sich in einem Vorspiel vor einer unabhängigen Jury um ein von Sponsoren finanziertes Stipendium bewerben. Alle jungen Musiker, die jetzt spielten und sangen, hatten im Vorfeld die Jury überzeugt und erhalten bereits ein Stipendium. Finanziert werden die Stipendien in Höhe von 7500 Euro für das laufende Schuljahr komplett von der Stiftung „Haaner Jugendförderung“ des Ehepaares Karin und Gerhard Schmitz.
„Die Stipendien sind nach Alter und Leistungsstand der Schüler gestaffelt. Das kann eine Verlängerung des Unterrichts sein, ein zweites Instrument, Unterricht in Harmonielehre und Gehörbildung oder zusätzlicher Unterricht bei einem weiteren Lehrer“, erläuterte Katharina Stashik im Gespräch mit dem Haaner Treff. Insgesamt werden in diesem Jahr 18 Stipendiaten und Stipendiatinnen finanziert. Zu den Pflichten der jungen Musiker gehören unter anderem spezielle Vorspiele und die Teilnahme an Ensembles der Musikschule. „So bekommen sie Bühnenerfahrung und können das Vortragen üben“, erklärt Katharina Stashik.
Die jungen Ausnahmetalente konnten nicht nur im Vorfeld die Jury überzeugen, auch das Publikum in der Aula der Grundschule Mittelhaan zeigte sich angetan von den musikalischen Leistungen an den verschiedenen Instrumenten. Kleinere Patzer, die durchaus auch vorkamen, wurden von den jeweiligen Musikern charmant überspielt und von den Zuhörern wohlwollend zur Kenntnis genommen. Schließlich waren die Vortragenden Kinder und junge Erwachsene und keine Profis und Komponisten und ihre Werke anspruchsvoll.
Die Bandbreite reichte vom Wolfgang Amadeus Mozart, Dieter Kreidler und Edward Grieg über Francesco Maria Veracini, Francesco Mancini und Alain Crepin bis hin zu Friedrich Herweg, Philip Sparke, Kevin Houben, Joni Mitchell und Prince.
Auch das Ehepaar Schmitz, das mit seiner Stiftung die Stipendiatenförderung seit acht Jahren gewährleistet, war von der Präsentation des aktuellen Jahrgangs begeistert. „Ich finde es großartig, was die Kinder und Jugendlichen leisten. Da steckt viel Arbeit und Fleiß dahinter“, meinte Karin Schmitz anerkennend im Gespräch mit dem Haaner Treff.


Ehemalige Stipendiaten machen ihr Hobby zum Beruf


Zu einigen der ehemaligen Stipendiaten hat die Haaner Musikschule übrigens weiterhin Kontakt und verfolgt deren Werdegang. „Wir wissen von sechs ehemaligen Stipendiaten, dass sie die Aufnahmeprüfung an die Musikhochschule bestanden haben“, berichtet Katharina Stashik. „Pascal Günther studiert jetzt beispielsweise Ton und Bild und unterstützt uns auch dadurch bei Veranstaltungen. Und unser ehemaliger FSJ-ler, Can Haque, der auch viele Jahre im Stipendiaten-Programm war, studiert Rock-Pop-Jazz-Gesang.“

Stipendiaten

Im Einzelnen traten am Freitag auf: Arthur Haller (Gitarre), Anouk Helluy (Gitarre, Blockflöte), Rafael Rüttger (Gitarre), Charlotte Barlage (Klavier), Zoé Helluy (Blockflöte), Lousia Fobbe (Klavier), Merlin Mendel (Saxofon), Paul Kerkhoffs (Saxofon), Emilia Zambon (Gesang) und Annika Marx (Gesang)