Chance für die Gartenstadt

Kommentar von Knut Reiffert

Haan – Seit der vergangenen Woche steht fest: Wuppertal richtet 2031 die Bundesgartenschau (Buga) aus und darf sich auf einen regelrechten Andrang von Besuchern freuen. Zum Vergleich: Die letzte Buga, 2021 in Erfurt, wollten 1,5 Millionen Menschen sehen. Doch nicht nur für die bergische Metropole ist es eine riesige Chance, sich mit Hilfe von Fördermitteln – für die Buga in Erfurt gab es über 12 Millionen Euro – als quicklebendiger Standort zu präsentieren und neue Großprojekte zu realisieren. Auch das Umland dürfte von der sechsmonatigen Veranstaltung und derem riesigen Rahmenprogramm profitieren.
Mit Solingen und Remscheid haben bereits zwei Nachbarstädte Stellung bezogen: Sie wollen zunächst die weiteren konzeptionellen Überlegungen der Buga-Macher in Wuppertal abwarten und erst dann entscheiden, ob sie offiziell als Mitveranstalter in Erscheinung treten.
Und die zu den im Wuppertaler Westen liegenden Buga-Kernarealen noch näher liegende Nachbarstadt Haan? Nicht nur weil sie sich offiziell Gartenstadt nennt, schreit es danach, dass die Verantwortlichen die Initiative ergreifen, um von der Bundesgartenschau möglichst stark zu profitieren. Zumal die Umwandlung des brachliegenden Vohwinkeler Bahngeländes („Tesche“) zu einem neuen nachhaltigen Stadtviertel mit Park und Sport- und Freizeitangeboten praktisch vor der Tür liegt.

Buga-Eingang ist in einer Viertelstunde zu erreichen

Auch das als Haupteingang gedachte Buga-Portal befindet sich im angrenzenden Stadtteil, im dortigen Bahnhof. Der ist von Haan und Gruiten aus in einer Viertelstunde locker zu erreichen. Und zwar nicht nur mit dem Autos, sondern auch mit dem Zug, der S-Bahn, dem Bus und dem Fahrrad. Sogar zu Fuß ist der Weg machbar.
Diese Nähe sollten sich aber nicht nur die Haaner Hotels, Pensionen und Privatunterkünfte zu Nutzen machen, in dem sie um Gäste werben. Auch die Touristiker in der Stadtverwaltung sind gefragt, Pläne zu entwickeln, mit denen Haan für Buga-Gäste noch attraktiver wird. Spontan fallen mir ein Fahrradverleih, ein Riksha-Fahrdienst oder ein Scout für Fußgänger und Wanderer ein. Auch gilt es, die gute ÖPNV-Anbindung hervorzuheben und viel, viel besser auszuschildern.
Schließlich besteht die Möglichkeit, Buga-Besucher für einen Abstecher zu Veranstaltungen in Haan zu begeistern. Thematisch passt da natürlich die Garten-Lust, aber auch der Haaner Sommer, das Weinfest und vor allem die Kirmes haben das Potenzial, Neugierige in unsere Stadt zu locken.