Kunst gibt es rund um die Uhr
Die Innenstadt und Gruiten werden zu einer Galerie.
Von Susanne Schaper
Haan/Gruiten – Drei Wochen lang, vom 1. bis zum 23. Oktober stellen knapp 40 Künstler und Künstlerinnen in 45 Schaufenstern in Haaner und Gruitener Geschäften ihre Werke aus. Die Haaner Innenstadt und die Bahnstraße in Gruiten werden damit zum 19. Mal zur Kunstmeile.
„Im Vorfeld haben wir den Ladenbesitzern telefoniert. Die sind sehr froh, dass in der Innenstadt wieder etwas passiert“, erzählt Peter Püschel, Vorsitzender des Vereins „Kunst in der Stadt Haan, der die Ausstellung auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Heiko Tieves und Nienke Lohoff organisiert. Und auch die Kunstschaffenden freuen sich, dass sie in den Geschäften eine Plattform erhalten, um sich und ihre Kunst über einen längeren Zeitraum der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Vielfalt der Künstler ist enorm. Professionell ausgebildete Künstler stellen ebenso aus wie Autodidakten, die sich ihre Fertigkeiten als Hobby angeeignet haben. Ebenso vielfältig wie die Spezialisten sind die Techniken, die sie angewendet haben: Gezeigt werden verschiedene Sujets und Arbeitstechniken wie Arbeiten in Öl, Acryl, Pastell sowie Kalligrafien und Glaskunst.
„Einige der Künstler sind schon seit einigen Jahren dabei. Es ist toll zu sehen, wie sie sich im Laufe der Jahre künstlerisch entwickelt haben“, lobt Peter Püschel. „Der Anteil an Fotokünstlern wird größer“, berichtet Schatzmeister Heiko Tieves, der außer im Kunstverein auch im Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“ in einer der Fotogruppen engagiert ist.
Neben vielen „alten Austellungshasen“ sind auch in diesem Jahr wieder einige neue Künstler dabei, wie Britta Zimmerling, Mira Kumi und Nadine Anderson-Cheng. Nicht nur Haaner Künstler nehmen an der Ausstellung teil, sie ist inzwischen über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und auch für Künstler aus anderen Städten offen.
„Mitglieder des Vereins können ihre Werke kostenlos zeigen, alle anderen müssen einen kleinen Beitrag leisten. Dadurch können wir oft neue Mitglieder gewinnen“, freut sich Peter Püschel. Das führt dazu, dass die Mitgliederzahl von 70 recht konstant bleibt. Kuratiert werden die Arbeiten übrigens nicht, allerdings achtet das Organisationsteam darauf, dass keine anstößigen religiösen oder politischen Inhalte gezeigt werden.
Der Anteil an Fotokunstwerken ist gewachsen
Am Samstag, 1. Oktober, wird der diesjährige Haaner Kunstherbst um 15 Uhr unter dem Motto „Vorsicht Kunst – jetzt besonders wichtig“ vom stellvertretenden Bürgermeister Klaus Mentrop in der Marktpassage eröffnet. Bis dahin werden alle Unternehmen in Haan und in Gruiten die entsprechenden Werke in ihren Schaufenstern dekoriert haben und die Besucher zur kostenlosen Rund-um-die-Uhr-Ausstellung einladen.
Einen Überblick, wer was wo ausstellt, gibt eine 72-seitige kostenlose Broschüre, die von Natalie Lewandowski gestaltet wurde und in den teilnehmenden Geschäften sowie der Stadtbücherei ausliegt. In der Broschüre wird nicht nur über die Kunstwerke berichtet, sondern in kleinen Porträts auch über einzelne Künstler und die Arbeit des Kunstvereins. Soweit so positiv.
Einziger Wermutstropfen bei der 19. Auflage des erfolgreichen Formats: Die Finanzierung der Broschüre. Es gab weniger bezahlte Anzeigen als im Vorjahr. Und da das Brunnenfest nicht mehr stattfindet, entfällt die wichtigste Einnahmequelle des Vereins.
Wer sich über die ausgestellten Bilder informieren möchte, kann das nicht nur mittels Broschüre, sondern auch auf der Homepage des Kunstvereins. Dort finden sich unter anderem viele interessante Informationen über den Verein selbst sowie eine große virtuelle Künstlergalerie.
7. Kunstabend
Interessant wird es auch am Mittwoch, den 5. Oktober. Dann findet um 19 Uhr in der Stadtbücherei Haan der 7. Kunstabend statt. Dort diskutieren Andreas W. Hauswirth, stellvertretender Vorsitzender im Haus Hildener Künstler, Roman Reinders, Leiter der Stadtbücherei, Dr. Helmut Stein und die Künstlerin Ingetraut D. Stein über die unterschiedlichsten Aspekte von Kunst. Interviewer und Stichwortgeber sind Filmemacher Rüdiger Daniel und Peter Püschel – Die Beteiligung der Gäste am Gespräch ist erwünscht.