Flyer führt Hilfsangebote auf

Runder Tisch Quartiersarbeit Haan bündelt Informationsquellen für ältere Mitbürger.

Haan – Es kann jeden von uns treffen, jederzeit. Eine Krankheit, ein Unfall oder ähnliches kann die Lebenssituation von einer Sekunde zur nächsten nachhaltig ändern. Dann ist guter Rat teuer.
„Auch wenn in der Zeitung immer wieder über die Stellen in der Stadt berichtet wird, an denen man Hilfe bekommen kann, im akuten Fall sind diese Informationen in der Regel nicht greifbar“, meint Karlo Sattler vom Seniorenbeirat. Darum hat der Runde Tisch Quartiersarbeit Haan einen Flyer in Vorbereitung, der noch im Laufe diesen Jahres verfügbar sein soll und darüber informiert, wo im akuten Fall Hilfestellung zu erwarten ist. Der Bedarf könnte ganz besonders unter den Senioren hoch sein.
Die Hochaltrigenbefragung, die der Seniorenbeirat 2018 durchgeführt hat und die eine Reihe von Workshops mit den beteiligten Akteuren zur Folge hatte, hat als Ergebnis der Bedarfsanalyse jedenfalls ergeben, dass eine Vernetzung der Handelnden noch nicht ausreichend erfolgt war und das Runde Tische notwendig sind, um sich auszutauschen.
Die Runden Tische Quartiersarbeit in Gruiten und in Haan unterscheiden sich nicht nur marginal. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass in Gruiten vorrangig Ehrenamtler tätig sind, in Haan sind die Hauptamtlichen in der Mehrzahl.
„Durch engen Austausch wollen wir Zugang zu den vielen Gruppen in der Stadt ermöglichen und Begegnungsanlässe für Jung und Alt schaffen“ heißt es in einer weiteren neuen Broschüre, die am „Tag der älteren Menschen“ am 1. Oktober auf dem Neuen Markt verteilt werden soll.
Darin befinden sich die Kontaktdaten von Kirchengemeinden, Seniorenbeirat und Seniorenbüro und der Bürgerstiftung, aber auch verschiedenster Bildungs- und Freizeitgestaltungs-Anbieter, aber auch solche, die Unterstützungsbedarf abdecken oder Information im Falle des Pfegebedarfs versprechen.
Die Beteiligten haben zum gemeinsamen Ziel, Angebote für Senioren zu erstellen, so dass diese trotz Einschränkungen im vertrauten Umfeld alt werden können. Dazu gehört auch, Wege aufzuzeigen, die aus einer Einsamkeit herausführen, beispielsweise in dem Aktivitäten und Projekte angeboten werden.
Die AWO Haan gehört zu den Institutionen, die bereits über eine langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet verfügen und zudem mit ihren Räumlichkeiten an der Breidenhofer Straße 7 die einzige Begegnungsstätte in Haan stellen. „Wir haben ein breites Angebot und bestehende Gruppen, die sich in der Regel ein mal pro Woche, zusammenfinden“, erklärt Holger Hackbeil, Vorsitzender der AWO Haan. Darüber hinaus gibt es Beratungsangebote, beispielsweise zu Patientenverfügungen oder das Demenznetzwerk.
Ein anderen Beispiel ist das Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“, dass sich aus sich selbst organisierenden Gruppen zusammensetzt und damit aus sich selbst heraus die Bedarfe der Teilnehmenden abdeckt.
Mit diesen beiden Beispielen wird auch deutlich, worum es am Runden Tisch Quartiersarbeit eigentlich geht: Angebote zu schaffen, die noch nicht oder in nicht ausreichender Anzahl bereits von einem anderen abgedeckt sind.
Der Bauverein Haan, der ebenfalls mit „an Bord“ ist, zeigt das Beispiel der Interaktion. Sofia Burkhard erklärt, dass innerhalb des Bauvereins bereits Angebote für Senioren gemacht werden. „Aber natürlich können wir nicht alles abdecken. Da ist es gut, wenn man weiß, dass es möglicherweise bei der AWO oder im Seniorennetzwerk bereits ein entsprechender Bedarf gedeckt werden kann“.
„Unsere Vernetzung wirkt sich lösungsorientiert aus“, bringt es Holger Hackbeil auf den Punkt, der aber auch berichten muss, dass ein reines „Kaffeeklatsch“-Angebot für Senioren nicht ausreicht, um sie zusammen zu führen. „Da muss ein besonderer Anlass oder ein spezielles Thema hinzukommen, dann werden solche Angebote höher frequentiert“.
Dennoch stehen in den kommenden Wochen Kaffee und Kuchen im Mittelpunkt einiger Veranstaltungen, die vom Seniorenbüro koordiniert werden. „Wir möchten mit den Menschen ins Gespräch kommen“, erklärt Fabian Beyer vom Seniorenbüro.
Am Freitag, 21. Oktober, von 10 bis 12 Uhr ist der erste Termin im Haus für Familien am Bandenfeld. Am Donnerstag, 27. Oktober, von 14 bis 17 Uhr ist ein weiteres Treffen für alle Interessierten im AWO-Treff an der Breidenhofer Straße 7 geplant und am 23. November von 15 bis 17 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen mit informativen Gesprächen im Carpe Diem an der Düsseldorfer Straße.
Den Flyer gibt es nicht nur am 1. Oktober auf dem neuen Markt, sondern auch bei allen Akteuren. Das sind: Seniorenbeirat und Seniorenbüro, evangelische, katholische und neuapostolische Kirche, Bürgerstiftung für Haan und Gruiten, Seniorennetzwerk, AWO Nachbarschaftstreff, AWO Haan, Bauverein Haan, Digitalplattform www.haan2550digital.de, Seniorenassistenz Wolfertz, Christliche Hospiz- und Trauerbegleitung, Demenznetz Haan, Behindertenbeauftragte Haan, Taschengeldbörse Haan, Kleiderkammer Haan, Pflege- und Wohnberatung der Stadt Haan, Seniorenpark Carpe Diem, Friedensheim, Diakoniestation, Stella Vitalis.