Stadt Haan reagiert auf Energieknappheit

Arbeitsgruppe prüft Möglichkeiten zur Einsparung von Gas und Strom. Der Rat berät im Oktober.¶

Haan – Die Stadt Haan reagiert auf die aktuelle Energieknappheit und die gestiegenen Preise für Strom und Gas. „Wir alle sind aufgefordert, unseren Beitrag zu leisten. Die Stadtverwaltung möchte hier mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärt Haans Bürgermeisterin Bettina Warnecke. „Gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden haben wir am Montag der vergangenen Woche Maßnahmen zur Energieeinsparung erörtert.“ Das war in weiser Voraussicht, denn am darauffolgenden Donnerstag hat die Bundesregierungen zwei entsprechende Verordnungen zum Energiespargesetzt beschlossen.
Die Verwaltung der Stadt Haan wird der Politik im September eine Zusammenfassung der Maßnahmen vorlegen, um dann gemeinsam zu entscheiden, wie in den städtischen Liegenschaften ab Herbst gespart werden kann. Sämtliche Vorschläge sind dann noch mit den Nutzern abzustimmen. „Wir haben zum Zeitpunkt unseres Gesprächs bereits damit gerechnet, dass der Bund Verordnungen erlassen wird“, erklärt Warnecke.
Die ersten Verordnungsentwürfe regeln, dass unter anderem in öffentlichen Gebäuden auf höchstens 19 Grad geheizt werden darf.“ Auch für Schulen und Kitas erwartet die Stadt Haan Vorgaben durch die Landesregierung.
Unter der Leitung der Technischen Beigeordneten Christine-Petra Schacht hat sich in der Verwaltung eine Arbeitsgruppe gebildet, die Einsparvorschläge zusammenträgt. Es wurden unter anderem Heizzeiten für Büroräume, Trauzimmer oder den Ratssaal zusammengestellt, um weniger Strom und Gas zu verbrauchen.
Ziel ist es, im Hinblick auf die zweifelsfrei drohende Gasmangellage in den Wintermonaten, bereits jetzt durch eine Reduzierung des Verbrauchs an Heizenergie, aber auch an Strom, einen Beitrag zu leisten, der eine Befüllung der Gaslager der Bundesrepublik wieder ermöglicht.
„Aktuell werden rund 20 Prozent des verbrauchten Gases zur Gewinnung elektrischer Energie genutzt – daher ist auch Stromsparen eine geeignete Maßnahme, um den Verbrauch von Erdgas zu verringern“, erklärt Schacht und fügt hinzu: „Uns ist wichtig, alle zum Energiesparen zu bewegen – es ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die wir gemeinsam wahrnehmen werden.“
Nicht nur innerhalb der Verwaltungsgebäude wird es Veränderungen geben. Auch in der Öffentlichkeit werden die Haanerinnen und Haaner Veränderungen bemerken, die zur Energieeinsparung beitragen. Aktuell wird die Umsetzbarkeit einer früher einsetzenden Nachtabsenkung der Straßenbeleuchtung ebenso überprüft wie ein sparsamerer Einsatz der Flutlichtanlagen und des warmen Duschwassers in den städtischen Turn- und Sporthallen.
Im Stadtrat im Oktober soll unter anderem auch entschieden werden, ob auf die diesjährige Weihnachtsbeleuchtung verzichtet werden kann.
„Wir müssen uns gut vorbereiten. Das Einsparziel von 20 Prozent, das von der Bundesregierung ausgerufen wurde und somit auch für die gesamte Stadt gilt, werden wir als Stadtverwaltung nicht allein erreichen können. Das schaffen wir nur, wenn die Bürgerinnen und Bürger mitmachen“, erklärt Warnecke.