Wenn das Gemeinwohl das Wohl des Einzelnen mächtig stört

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“.
Dieses Zitat stammt aus Schillers »Wilhelm Tell« (IV, 3). Darin antwortet Tell dem Feldschützen Stüssi, der in unruhigen Zeiten diejenigen beneidet, die zu Hause in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen dürfen.
Das Zitat ist – manchmal in einer leicht abgewandelten Form – auch heute noch sehr gebräuchlich. Es soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass auch friedfertige Menschen durch ihre Umwelt in Streit und Auseinandersetzungen hineingezogen werden können.
Wie zum Beispiel im Fall der neuen Bar am Neuen Markt. Lesen Sie dazu auch unseren Bericht unten auf dieser Seite.
Wer kennt das nicht: der Nachbar, der grundsätzlich zwischen 13 und 15 Uhr unbedingt den Rasen lautstark mähen muss. Oder der, dessen Lieblingsgeräte der Laubbläser und der Kärcher sind, mit denen er sich stundenlang beschäftigen kann, natürlich zwischen 13 und 15 Uhr, der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeit für einige lautstarke Geräte und für den Privatmann.
Im Fall der Bar aber liegt die Sache wohl anders. Höchstpersönlich haben wir beobachtet, dass der Betreiber seine Gäste um kurz vor 22 Uhr von der Terrasse ins Innere der Bar holt.
Oder würden Sie Ihren Nachbarn – und würde er auch noch so leidenschaftlich kärchern – dafür verantwortlich machen, wie irgendwelche Leute parken. Dafür müssten Sie sich wohl mit dem Feldstecher auf die Lauer legen und rund um die Uhr den fließenden und auch ruhenden Verkehr beobachten.
Dass dies am Neuen Markt der Fall sein kann, halten wir zumindest nicht für vollends ausgeschlossen. Es kann der Frömmste…