Trotz Lebenskrisen die Würde bewahren

Haan – Beim Haaner Sommer setzte der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) am Samstag, 23. Juli, Impulse zum Thema „Würde“ und kam mit Gästen ins Gespräch.
Der SKFM hatte im Zelt am Strand mehrere Info-Stände aufgebaut, an denen sich interessierte Bürger informieren und miteinander und dem Team vom SKFM ins Gespräch kommen konnten.
Die Veranstaltung bildete den Auftakt der Projekttage „Würde“ und wurde am Montag, 25. Juli, mit einer Podiumsdiskussion im Kulturbahnhof und am Dienstag, 26. Juli, mit einer gemeinsamen Diskussion im Philosophencafé ebenfalls im Kulturbahnhof fortgesetzt.
Schon im Vorfeld hatte sich das Team des SKFM intensiv mit „Würde“ beschäftigt. Dabei entstand ein Umfragebogen, der anonym ausgefüllt werden konnte. Mit Punkten zu bewerten waren 20 Fragen wie „Wenn ich Trost brauche, spreche ich Freunde und Familie an“, „Empathie und Mitgefühl sind Voraussetzungen, um in Würde verbunden zu sein“, „Die Würde des Menschen wird im Zeitalter der Digitalisierung immer angreifbarer“, „Egoismus und Selbstfürsorge sind ein und dasselbe“ oder „Wie es anderen geht, ist mir egal. Mein Wohlwollen steht im Vordergrund“.
Die Auswertung der 170 eingegangenen Fragebögen wurde in Schaubildern gezeigt. „Wir waren positiv überrascht vom guten Rücklauf. Es haben sich Menschen aller Alterskategorien beteiligt“, freute sich SKFM-Geschäftsführer Hubert Gering.
Auf einer Magnetwand waren Schlagwörter zum Thema „Würde“ unter dem Motto „Denke daran, dass es immer nur eine wichtige Zeit gibt. Hier Heute Jetzt“ gesetzt. Die gaben Impulse, um darüber hinaus eigene Gedanken zu formulieren und Gespräche anzuregen. Außerdem konnten Besucher gegen eine Spende ein Würde-T-Shirt erwerben und es mit ihren eigenen Ideen gestalten.
Darüber hinaus verteilten die SKFM-Mitarbeitenden Postkarten mit einer bunten Mischung an Porträtfotos, die die Vielfalt des „Mensch-Seins“ zeigten. Auf der Rückseite stehen Verben wie „anerkennen“, „begleiten“, „beschützen“, „respektieren“, oder „integrieren“, die im weitesten Sinn mit „Würde“ zu tun haben und ebenfalls zum Nachdenken anregen.
Mit der Aktionsreihe machte der SKFM auch auf die Lebenskrise-Ambulanz aufmerksam, die vor etwa zehn Jahren von Marion Beckershoff gegründet worden war. Hier hilft die ausgebildete Trauma-Therapeutin Menschen, die unvermittelt in eine Lebenskrise geraten sind, sei es durch den Tod des Partners oder des eigenen Kindes oder andere Traumata, die bearbeitet werden wollen. „Meist geht es dabei um Sterben und Tod“, erklärt Hubert Gering. „Aber schon vorher geht es darum lebendig und in Würde zu leben. Darüber tauschen wir uns hier mit den Besuchern aus“. sus