Kinderparlament lobt und tadelt mit Paprika

Junge Parlamentarier bemängeln immer wieder das Verhalten der Fahrer von Elterntaxis.

Haan – Bereits im Februar traf sich das Kinderparlament mit der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und dem Amt für Schule und Sport zu einer Begehung von drei Stellen in Haan, an denen es nach Meinung der Jungparlamentarier kritisch ist, sicher über die Straße zu gelangen. Ein Thema, das gerade im Schulamt auf großes Interesse stieß, denn Schulwegplanung ist ein immer aktuelles Thema.
Ein großes Problem, das von den Kindern auch immer wieder benannt wird, sind die Elterntaxen vor den Schulen. „Es ist kaum ein Durchkommen vor unserer Schule, parkende Autos oder schnell wieder anfahrende Eltern, die ihre Kinder direkt vor der Schule abliefern. Vor den Schulen hängen schon Banner mit der Aufschrift: Wir wollen gehen! Zu Fuß statt Elterntaxi“, betonen die Kinder. An den Schulen finden regelmäßig Aktionen statt. Trotzdem ist das ein Dauerbrenner.
Aus diesem Grunde wollte das Kinderparlament in der vorvergangenen Woche in der Dieker Straße – im Bereich der Grundschule – in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei Geschwindigkeitsmessungen durchführen und vorbildliche wie rücksichtslose Fahrer gleichermaßen ansprechen und sie auf ihr Wohl- beziehungsweise Fehlverhalten anzusprechen. Mitgebracht hatten sie eine große Tasche voller Paprika: rote für die Geschwindigkeitssünder, grüne für diejenigen, die sich an die Regeln halten.
Wermutstropfen an diesem Tag: Das Messgerät streikte und wollte partout nichts messen.
Kein Problem für Wolfgang Nelles, den Leiter der Haaner Polizeiwache. Das geschulte Auge und sein Gefühl für Geschwindigkeit sorgten dafür, dass die Kinder die Aktion trotzdem durchführen und die Paprikas an die Autofahrer verteilt werden konnten.
Gleich zu Beginn ging eine Autofahrerin „ins Netz“, die zwar angemessen fuhr, aber gleich vor der Grundschule im absoluten Halteverbot ihr Auto parkte, um ihr Kind von der Musikschule abzuholen. Sie zeigte genau das Verhalten, das die Kinder speziell auch zu Schulbeginn und -ende bemängeln.
Auch Wolfgang Nelles kannte kein Pardon und verordnete ein entsprechendes Bußgeld an die Frau, die bemerkenswerterweise beteuerte: „Ich mache das nur einmal in der Woche“. agr