„Musik spezial“ feiert großartiges Comeback

Rund 200 Zuhörer waren zum Konzert des Sinfonischen Blasorchesters in die Aula gekommen.

Haan – Raus aus der Stille! Endlich, nach zweijähriger pandemiebedingter Pause, kommt ein musikalisches Kleinod zurück. Das Sinfonische Blasorchester der Musikschule Haan präsentierte am Donnerstag, 16. Juni, in der Aula des Haaner Gymnasiums „Musik Spezial – Let’ s Dance“.
Unter der Leitung von Thomas Krautwig stimmte ein ganzes Orchester wunderbare Klänge zum Tanzen, Feiern und Träumen, ein. Und wie sehr die Haaner dieses durch die Stadt-Sparkasse Haan geförderte Event der Klassik schätzten, zeigte die hohe Besucherzahl von mehr als 200 Konzertgästen. Das erfreute sowohl Sparkassen-Vorstandsmitglied Mark Krämer, der noch einmal die idealen Rahmenbedingungen der Aula des Städtischen Gymnasiums hervorhob, als auch Musikschulleiter Krautwig: „Auf diesen Abend habe ich mich wahnsinnig gefreut. Wir haben lange gedürstet und eine harte Zeit hinter uns. Doch nun sind wir in voller Besetzung dabei und hoffen, dass wir Sie heute Abend mit unseren Kompetenzen überzeugen können.“
Erwärmend wirkte bereits das erste musikalische Arrangement, das in Gestalt einer „großen Feierlichkeit“ daherkam: „Celebration and Dance“ von Gilbert Tinner. Ursprünglich komponiert für eines der weltgrößten Open-Air-Musikfestivals in St. Gallen ertönt es nun in der Gartenstadt, nicht zuletzt, um das Haaner Jubiläum „100 Jahre Stadtrechte Haan“ noch einmal gebührend zu zelebrieren.
Ums Feiern ging es auch im zweiten Stück von Steven Reinecke „Towards a new Horizon“, hier steht die Musik in Verbindung mit einer kleinen Stadt Namens Shoreview in Minnesota, die ihre Stadtrechte allerdings erst im Jahr 1957 erwarb. Auf jeden Fall lohnte es sich, an diesem Abend alle Sensoren zu aktivieren, denn zu jeder mit Sorgfalt ausgewählten Komposition wurde dem Zuhörer eine kleine Geschichte vorgetragen. Für Tristesse kein Platz! Vielmehr eine Entführung in farbenfrohe Welten des Tanzes und des Feierns, aber auch in verzauberte Unterwelten, deren kuriose Tonkombination geradezu an Hexerei erinnerten, wie es Leon Lutterberg am Horn, der das Stück ankündigte, unterhaltsam beschrieb: „Ich habe mir erlaubt zu dem Titel ‘The enchanted Island’ von Alfred Reed, zu recherchieren: enchanted auf Deutsch übersetzt, heißt so viel wie verzaubert, verwünscht, hingerissen – Island wiederum definiert sich als nordischer Inselstaat und hat sogar eine Elfenbeauftragte“, hängte der junge Musiker noch hinten dran, wofür er lachenden und anerkennenden Beifall erntete.
Applaus gab es ohnehin vom Publikum reichlich. Unter anderem vor der Pause, nachdem das Stück „Rush“ von Samuel Hazo noch mal so richtig „Power“ an den Tag legte und dem Gehörgang ordentlich einheizte. Da kam die kurze Pausen-Erfrischung an der Getränkeausgabe gerade wie gerufen, um dann in der zweiten Hälfte des rund zweistündigen Konzertes mit einem Walzer von Dimitri Schostakowitsch weiterzumachen. syja