Im Jugendhaus kommen Alt und Jung zusammen

Am vergangenen Donnerstag startete nach einer langen Pause das Projekt „Smart Help“ neu.

Haan – Das Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“ ist am Donnerstag, 12. Mai, erfolgreich in eine neue Phase des Projekts, „Smart Help“ gestartet.
„Wir sind sehr froh, dass wir nach längerer Pandemiepause endlich wieder digitale Hilfe für unsere Seniorinnen und Senioren anbieten können“, freut sich Initiator Dr. Hermann Neumann (72) vom Seniorennetzwerk, der „Smart Help“ erstmals im Jahr 2017 initiierte und seitdem immer wieder zu neuem Leben erweckt.
In Zusammenarbeit mit der Gesamtschule konnte eine Reihe Mädchen und Jungen gefunden werden, die ab sofort wieder regelmäßig an jedem Donnerstag, von 15 bis 17 Uhr, das Angebot unterstützen.
Nicht zuletzt zu verdanken ist dies dem Engagement von Lehrer Ben Schütte, der gemeinsam mit seiner Kollegin Joana Lottner aktiv auf die Jugendlichen zugegangen ist. „Wir versuchen das“, waren sich die beiden einig, als die Anfrage des Seniorennetzwerks über die Schulleitung gestellt wurde. „Wir haben einen guten Draht zu den Klassen und haben Schülerinnen und Schüler direkt auf das Projekt angesprochen“, berichtet Schütte.
11 Mädchen und 16 Jungen der 8. und 9. Klassen haben sich gemeldet und wollen mitmachen. „Smart Help ist eine großartige Gelegenheit, Kontaktmöglichkeiten zwischen Jung und Alt zu schaffen. Die Senioren können mit beinahe jedem Problem, nach Hilfe suchen, und die Jugendlichen erfahren Selbstwirksamkeit und das Gefühl gebraucht zu werden. Von diesem Projekt profitieren alle Beteiligten und da war es schnell klar, dass wir als Schule gerne dabei sind“, erklärt der engagierte Lehrer.
Am vergangenen Donnerstag trafen sich die Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal mit Hermann Neumann und Mitorganisatorin Annette Braun-Kohl im Jugendhaus an der Alleestraße 6, wo „Smart Help“ stattfindet. Neumann erklärte, dass die Schüler auch einmal sehr geduldig sein müssen und sie durchaus auf unterschiedliche Vorkenntnisse bei den Senioren treffen würden.
Dann ging es aber auch schon los, pünktlich um 15 Uhr standen die ersten Hilfesuchenden im Café des Jugendhauses. Jessica (15) erklärte in einem langen Gespräch einer älteren Mitbürgerin ihr Smartphone, einige Funktionen wollten sich ihr vorher nicht unbedingt erschließen. Jessica konnte helfen. Und wenn sie selber einmal nicht weiter wusste, wusste einer ihrer Schulkameraden Bescheid.
Sie selber hat ihrer Oma das Smartphone erklärt. „Und die wusste vorher gar nichts“, betont die Schülerin der 9. Klasse. Das sei auch der Grund gewesen, bei dem Projekt mitzumachen. „Wenn ich es meiner Oma erklären kann, dann auch anderen“, sagt sie selbstbewusst. Für ihre erste Beratungsleistung bekam sie die Glückwünsche von Hermann Neumann, der das Gespräch beobachtet hatte und im Anschluss sagte: „Das hast du richtig toll gemacht“.
Mit einem speziellen Problem ist Eckehardt Jordan (80) ins Jugendhaus gekommen. Mit zunehmenden Alter werde es auch schwerer den Inhalt des kleinen Bildschirms auf dem Smartphone zu entziffern. Die Jugendlichen sollten ihm helfen, das kleine Gerät mit dem größeren Laptop zu synchronisieren. Sudenaz (15) und Onur (14) konnten helfen. „Ich bin begeistert wie die Jugendlichen mit der Technik umgehen“, sagt der Universitätsprofessor im Ruhestand. agr