Gruiten - Stellen Sie sich vor Ihr kompletter Alltag würde sich in nur einem Zimmer abspielen und das mit sechs weiteren Personen. Unvorstellbar? Für Familie V. ist dies seit ihrer Flucht nach Deutschland Normalität. 2015 kam die usbekische Familie zunächst in eine Erstaufnahmeunterkunft nach Bielefeld, seit 2016 lebt sie in der Flüchtlingsunterkunft an der Düsselberger Straße in Gruiten, seit zweieinhalb Jahren sind sie zu siebt. „Das Zimmer ist Schlafzimmer, Kinderzimmer, Esszimmer, Krankenzimmer, Wohnzimmer - alles in einem“, sagt die Mutter von fünf Jungs zwischen zweieinhalb und 15 Jahren. Der Älteste der Söhne hat vor Kurzem endlich eine Duldungsbescheinigung erhalten. Das ist die Voraussetzung, um sich überhaupt eine Wohnung außerhalb der Unterkunft mieten zu dürfen. Doch die Suche gestaltet sich mehr als schwierig - fünf Kinder sind wohl auch in Haan und Gruiten nicht unbedingt ein Wettbewerbsvorteil, wenn es um bezahlbaren Wohnraum geht. Eine 4-Zimmer-Wohnung hätte eine Wohnungsbaugesellschaft an der Straße Auf den Schollen, doch der waren die fünf Kinder zu viel, sie würden stören. „Uns würde auch eine 3-Zimmer-Wohnung genügen“, sagt der Vater der Familie, die 2015 aus politischen Gründen aus ihrer Heimat fliehen musste. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Familie mindestens 100 bis 125 Quadratmeter beziehen muss. Die Miete zahlt die Stadt Haan, allerdings maximal 1.200 bis 1.300 Euro und die Wohnung muss sich in Haan oder Gruiten befinden. Der Familienvater hat bis vor Kurzem in einer Druckerei in Bonn-Meckenheim gearbeitet. „Aber das hat sich überhaupt nicht gerechnet“, sagt Maria Becker, die sich innerhalb des Bürger- und Verkehrsvereins Gruiten (BVV) gemeinsam mit ihrem Mann Thomas in der Flüchtlingshilfe engagiert. „Und weil er seiner Frau bei der Kindererziehung helfen möchte, sucht er jetzt eine neue Arbeit, vorzugsweise in Nachtschicht“, erklärt die Gruitenerin, die zu schätzen weiß, dass die Familie sehr gut integriert ist und die „Jungs echt gut in der Schule sind“. Wer der Familie helfen möchte, kann sich an den BVV, Frauke Heiden-Ziegert, unter 02104/60609 wenden. agr
Gesellschaft 

Familie lebt mit fünf Kindern in einem Zimmer

Antje Götze-Römer 0 Views 1 min read

Mit fünf Söhnen zwischen zweieinhalb und 15 Jahren sucht eine Familie eine Wohnung in Haan.

Gruiten – Stellen Sie sich vor Ihr kompletter Alltag würde sich in nur einem Zimmer abspielen und das mit sechs weiteren Personen. Unvorstellbar? Für Familie V. ist dies seit ihrer Flucht nach Deutschland Normalität. 2015 kam die usbekische Familie zunächst in eine Erstaufnahmeunterkunft nach Bielefeld, seit 2016 lebt sie in der Flüchtlingsunterkunft an der Düsselberger Straße in Gruiten, seit zweieinhalb Jahren sind sie zu siebt.
„Das Zimmer ist Schlafzimmer, Kinderzimmer, Esszimmer, Krankenzimmer, Wohnzimmer – alles in einem“, sagt die Mutter von fünf Jungs zwischen zweieinhalb und 15 Jahren. Der Älteste der Söhne hat vor Kurzem endlich eine Duldungsbescheinigung erhalten. Das ist die Voraussetzung, um sich überhaupt eine Wohnung außerhalb der Unterkunft mieten zu dürfen. Doch die Suche gestaltet sich mehr als schwierig – fünf Kinder sind wohl auch in Haan und Gruiten nicht unbedingt ein Wettbewerbsvorteil, wenn es um bezahlbaren Wohnraum geht.
Eine 4-Zimmer-Wohnung hätte eine Wohnungsbaugesellschaft an der Straße Auf den Schollen, doch der waren die fünf Kinder zu viel, sie würden stören. „Uns würde auch eine 3-Zimmer-Wohnung genügen“, sagt der Vater der Familie, die 2015 aus politischen Gründen aus ihrer Heimat fliehen musste.
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Familie mindestens 100 bis 125 Quadratmeter beziehen muss. Die Miete zahlt die Stadt Haan, allerdings maximal 1.200 bis 1.300 Euro und die Wohnung muss sich in Haan oder Gruiten befinden.
Der Familienvater hat bis vor Kurzem in einer Druckerei in Bonn-Meckenheim gearbeitet. „Aber das hat sich überhaupt nicht gerechnet“, sagt Maria Becker, die sich innerhalb des Bürger- und Verkehrsvereins Gruiten (BVV) gemeinsam mit ihrem Mann Thomas in der Flüchtlingshilfe engagiert. „Und weil er seiner Frau bei der Kindererziehung helfen möchte, sucht er jetzt eine neue Arbeit, vorzugsweise in Nachtschicht“, erklärt die Gruitenerin, die zu schätzen weiß, dass die Familie sehr gut integriert ist und die „Jungs echt gut in der Schule sind“.
Wer der Familie helfen möchte, kann sich an den BVV, Frauke Heiden-Ziegert, unter 02104/60609 wenden. agr