Anwohner sind unzufrieden mit den Plänen des Kreises Mettmann

Anwohnerinnen und Anwohner der Südstadt haben noch viele Fragen an den Kreis Mettmann.

Haan – Am Donnerstag, 30. März, hat die Verwaltung des Kreises Mettmann eine Online- Bürgerinformation durchgeführt, in der sie die Bürger über den Planungsstand des Umbaus der als Kreisstraßen geplanten Turn- und Martin-Luther-Straße informiert hat. Der Haaner Treff berichtete.
„Dadurch ist erhebliche Unruhe in die Südstadt von Haan einzogen“, sagt Nils Plappert vom Vorstand der Bürgerinitiative Lebenswertes Haan (BLH). Die Anwohner hätten sich am Mittwoch, 13. April, getroffen und sich besprochen. Es habe sich gezeigt, dass die „Bürgerinnen und Bürger der gesamten Südstadt“ mit den Planungen und Informationen vom Kreis Mettmann unzufrieden seien.
„Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich nicht gut informiert und wurden nicht in die Planungsmaßnahmen eingebunden. Dies betrifft alle Anwohner der Südstadt, auch die der Beethoven-, Jahn-, Kirch- und Königgrätzer Straße“, fasst Plappert zusammen.
Unter anderem seien die vorgelegten Folien nur unzureichend lesbar gewesen und Fragen, die lediglich über eine Chatfunktion hätten gestellt werden können, seien nur unzureichend oder gar nicht beantwortet worden. Auf Anregungen der Anwohnerinnen und Anwohner sei nicht eingegangen worden. „Bis heute wurden keine Anfragen der Bürgerinnen und Bürger, die per E-Mail oder Brief gestellt wurden vom Kreis Mettmann beantwortet. Dies halten wir für nicht hinnehmbar, erklärt die BLH in einer Stellungnahme, in der sie die Entwurfspläne des Kreises Mettmann ablehnt.
Sie fordert die Beibehaltung der Höchstgeschwindigkeit in der Turn- und der Martin-Luther-Straße von 30 km/h, eine Verringerung der geplanten Fahrbahnbreite zugunsten der Gehwegbreite, Schaffung von weiteren Parkmöglichkeiten, eine unveränderte Busroute, die die derzeitigen Pläne vorsehen und zwei ergänzende Querungshilfen.
Zudem möchten die BLH die Offenlegung der Ergebnisse eines Sicherheitsaudits, das im Auftrag der Kreisverwaltung durchgeführt wurde und sie bezweifelt, das Verkehrsgutachten, das 2017 von der Stadt Haan beauftragt wurde, weshalb ein neues Gutachten in Auftrag gegeben werden müsse.
Dies sieht auch der an der Turnstraße ansässige Haaner Turnverein so, der ebenfalls eine Stellungnahme abgegeben hat.
Annette Braun-Kohl nimmt für die CDU ebenfalls Stellung und sagt: „Als Rats- und Kreistagsmitglied bin ich sozusagen auf zwei Ebenen mit dem Thema beschäftigt. Im Umwelt- und Mobilitätsausschuss der Stadt Haan werden wir das Thema am 10. Mai beraten und haben einen entsprechenden Antrag vorbereitet, der die Verkehrsführung in der Südstadt thematisiert“.
Dazu gehöre auch, die Planung im Detail zu beleuchten, was die Varianten, die Bürgersteig-, Radfahrstreifen- und Fahrbahnbreiten angeht. „Dabei habe ich das Sicherheitsaudit, das jetzt Hand in Hand mit der weiteren Planung fortgeschrieben wird, genauso im Blick, wie die Rückmeldungen der Anlieger“, so Annette Braun-Kohl.
„Letztlich besteht die Aufgabe darin, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten, eine möglichst gute Aufteilung des vorhandenen Straßenraums anzustreben, der auch die Bäume und Pflanzinseln sowie die Parkplätze berücksichtigt, die Verbindungsfunktion der Straßen zwischen Solingen und Haan erfüllt und die Belastung gerade durch den LKW-Verkehr verteilt“. agr