Totale Verwirrung: Wenn ja nein bedeutet und nein ja heißt

So ganz klammheimlich hat sich die nächste Jahreszeit ins Land geschlichen, die fünfte nämlich. Und keiner hat´s gemerkt. Schon wieder fällt in Haaner der Familienumzug am Veilchensamstag aus und all die schönen Kostüme müssen im Schrank oder in der Kiste im Keller erneut ein Dasein jeglichen Frohsinns fristen.
Gut, hin und wieder hat einen aus dem Fernsehgerät eine uralt Konserve von anno tobak „geblitzdingst“ und mal fühlte sich versetzt in eine andere Zeit, eine andere Welt, eine andere Galaxie.
Stattdessen müssen sich die Närrinnen und Narren, die Jecken dieser Republik in sogenannten Brauchtumszonen aufhalten, so sie denn in der jeweiligen Stadt vorhanden sind und so die persönliche Stimmungslage dies zulassen.
Denn auch wenn so langsam Licht am Ende des Tunnels aufzutauchen scheint: die Stimmung unter den Menschen könnte schlechter kaum sein.
Wenigstens sorgt der Bürgerentscheid in Haan für etwas Aufregung im Alltag. Jedenfalls wird die Diskussion über das Abstimmungsheft, die Fragestellung und die möglichen Antworten auf die Frage lebhaft geführt. Selten wurde ein Thema so leidenschaftlich debattiert wir der Radschutzstreifen an der Bahnhofstraße.
Ein Abbild des Meinungsspektrums zeigen die zahlreichen Leserbriefe, die den Haaner Treff zu diesem Thema erreicht haben.
Mehr noch als der Entscheid an sich, wundern sich die Menschen, dass sie mit Ja stimmen müssen, wenn sie gegen den Schutzstreifen sind, und mit Nein, wenn sie dafür sind.
Das sorgt für verständliche Verwirrung und hat auch damit zu tun, wie die politische Diskussion – und die ist ja schon seit einigen Jahren im Gange – im Vorfeld geführt wurde. Auch die konnte dem Beobachter an der einen oder anderen Stelle die berühmten Fragezeichen über die Schädeldecke zeichnen.
Wie immer ist der Wähler gut beraten, sich gut zu informieren und dann das Kreuzchen an die richtige Stelle zu setzen, die nämlich, die seiner Meinung entspricht.