Sternsinger bringen Segen ins Rathaus

Kinder segnen das Rathaus und seine Mitarbeiter auf der Rathaustreppe.

Haan – Zu „normalen“ Zeiten ziehen die Sternsinger von Haus zu Haus, bringen den Segen und sammeln Spenden für bedürftige Kinder in aller Welt. Während der Pandemie geht das jedoch nicht.
So fand auch der traditionelle Empfang der Sternsingerinnen und Sternsinger durch den stellvertretenden Bürgermeister Klaus Mentrop nur mit einer kleinen Abordnung vor dem Haaner Rathaus statt.
Die Kinder hatten sich mit einigen Müttern und ehrenamtlichen Helferinnen auf den Weg gemacht, um dem Rathaus und seinen Mitarbeitern Gottes Segen zu bringen.
„In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto ‘Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit’, erklärte Anja Jommersbach.
Klaus Mentrop dankte den Kindern und versprach, den Aufkleber „20*C+M+B+22“ über dem Sitzungssaal aufzukleben, so dass alle Mitarbeiter und Gäste des Rathauses ihn gut sehen können.
Insgesamt zogen am vergangenen Samstag etwa 80 Kinder der katholischen Kirchengemeinden in Haan und Gruiten von Tür zu Tür und gehörten damit zu den landesweit wenigen Kirchengemeinden, die das auch in diesem Jahr machten. In vielen Gemeinden wurden stattdessen Alternativen zum Hausbesuch angeboten.
Auch in Haan und Gruiten stoppten die Kinder vor der Haustür und brachten ihren Segen unter Einhaltung von Abstand und mit dem Tragen von Masken. Die Kinder waren geimpft, genesen oder verfügten über einen aktuellen Negativtest.
„Gerade in der schwierigen Zeit der Pandemie freuen sich viele Menschen besonders über einen Besuch der Sternsinger“, erklärte eine begleitende Mutter. Haaner Bürger, die die Sternsinger am Samstag verpasst haben, können sich seit Montag in den Kirchen und an den „Segensstationen“ in verschiedenen Ladenlokalen einen Segensaufkleber abholen und auch eine Spende abgeben.
Die Dreikönigs-Aktion fand in diesem Jahr zum 64. Mal statt. Den Verantwortlichen ist klar: Die Welt braucht eine frohe Botschaft und den Segen der Sternsinger, auf den sich zahlreiche Menschen zum Jahreswechsel freuen. Zugleich brauchen viele Kinder die finanzielle Unterstützung. Denn die Folgen der Pandemie treffen sie ganz besonders: ein Mangel an Lebensmitteln, Schulschließungen, eine unzureichende Gesundheitsversorgung, ein Anstieg ausbeuterischer Kinderarbeit. Gut 38 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr von rund 300.000 Kindern bundesweit eingesammelt. sus

Infos

Am 2. Februar 1846 wurde das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ in Aachen gegründet. Den Anstoß gab Auguste von Sartorius, die von der Not der Kinder in China erfahren hatte.

Unter dem damaligen Namen „Verein der heiligen Kindheit“ nahm die Hilfe für notleidende Mädchen und Jungen in aller Welt ihren Anfang.
Jährlich sammeln rund 300.000 Mädchen und Jungen in königlichen Gewändern Spenden.

Zu Beginn war es aber nur ein Kind, das sah, dass es anderen Kindern nicht so gut ging wie ihr: Auguste von Sartorius.