Jahresrückblick Teil 2

Juli

Der Park Ville d’Eu gehört zu den beliebtesten Grünanlagen und ist die älteste Flaniermeile in der Gartenstadt. Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt wurde er über mehrere Monate „aufgehübscht“ und instand gesetzt.
Besondere Aufmerksamkeit hatte dabei die Restaurierung des Pavillons als das zentrale Element des Parks. Im Juli wurde er wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.
Am 28. Juli fand eine kleine Feier mit den beteiligten Handwerkern, den Vorsitzenden der Ratsfraktionen, Vertretern des Jugendparlaments und des Seniorenbeirats sowie verantwortlichen Mitarbeitern der Stadt Haan statt.
„Wir hätten auch gern Haaner Bürger dabei gehabt und eine kleine Delegation aus unserer Partnerstadt Eu. Leider ist das wegen der Pandemie nicht möglich“, bedauerte Bürgermeisterin Bettina Warnecke.
Ein Satz, den sie so ähnlich noch einige Male in diesem Jahr gesagt haben wird. Nur kurz später wird das eigentlich geplante Weinfest im Park Ville d’Eu wegen der Pandemielage abgesagt. agr/HT-Foto: Susanne Schaper

Die Düssel und die Kleine Düssel werden am 14. Juli zu reißenden Bächen. Die Kleine Düssel hatte am Dorfeingang Ost zunächst einen kleinen See gebildet und sich von dort einen zweiten Weg mitten durch die Wohnbebauung gebahnt, dabei Keller, Wohnungen und Autos geflutet.
Die Pastor-Vömel-Straße stand bis zum Bürgermeistershaus und zum Haus Weidenwerth unter Wasser. Das tieferliegende evangelische Ensemble aus Kirche, Predigt- und Pfarrhaus war besonders betroffen. Auf dem Anger reichte das Wasser bis an den Kindergarten heran.
Hinter dem Haus Offers hat die Düssel eine Breite, die ein Vielfaches der normalen beträgt – und eine ungeheure Fließgeschwindigkeit.
Auch hinter dem Dorf stand links der Düssel alles im Wasser: Heinhauser Mühle, Heinhauser Schmiede und Heinhauser Hof. Laut Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes, wurde in Gruiten innerhalb von 12 Stunden ein Niederschlag von 93 Liter pro Quadratmeter registriert.
Die Schäden, die das später zurücklaufende Wasser offenbart, sind immens: Keller, Wohn- und Versammlungsräume sind zerstört, Erinnerungsstück unwiederbringlich verloren.
Der BVV startet eine einzigartige Spendenaktion für die Betroffenen. Und auch die Nichtversicherten sollen schnelle Hilfe erhalten.
Was aber besonders beeindruckt ist der Zusammenhalt und die Nachbarschaftshilfe in und für Gruiten.
Erst nach und nach können die betroffenen Bewohner wieder in ihre Häuser zurück. Die Kirche im Dorf soll auch im Dezember nicht wieder hergerichtet sein, nur in einem Provisorium können die Weihnachtsgottesdienste stattfinden. Im Januar gehen die Arbeiten weiter. agr/HT-Foto: Feuerwehr

August

Ein ganz besonderer Tag ist der 31. August für einen bekannten Haaner: Landrat Thomas Hendele (r.) verleiht im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz an Friedhelm Rüffer.
Für seinen Ehrentag hatte Rüffer seine wichtigsten Weggefährten zu einer kleinen Feierstunde in die Aula des Gymnasiums geladen, wo sowohl Bürgermeisterin Bettina Warnecke als auch Thomas Hendele an den ehrenamtlichen Werdegang erinnerten, der 1962 als Gruppenleiter beim CVJM begann und den er in den folgenden 60 Jahren beständig weiter verfolgte.
Sechs Jahre engagierte sich Friedhelm Rüffer für den CVJM und wurde in dieser Zeit 1969 für zwei Jahre zum Vorsitzenden des Stadtjugendrings gewählt. 1969 trat er auch der CDU bei, erlangte als damals 25-jähriger über Direktwahl einen Sitz im Stadtrat und war somit jüngstes Ratsmitglied überhaupt.
Mit 32 Jahren wurde Friedhelm Rüffer dann 1977 Bürgermeister der Stadt Haan und war damals der jüngste Bürgermeister im Kreis Mettmann. agr/HT-Foto: Susanne Schaper

September

Zum zweiten Mal in Folge muss wegen Corona die Haaner Kirmes abgesagt werden. Im Vorjahr hatten die Aussteller eine Pop-Up-Kirmes auf dem Ostermann-Gelände organisiert. Anders sollte es auch 2021 nicht kommen: „So ganz müssen die Haaner auch in diesem Jahr nicht auf ihre Kirmes verzichten“, meinen die Veranstalter. Vom 24. September bis 3. Oktober drehten sich in Haan die Fahrgeschäfte, es duftete nach Popcorn und gebrannten Mandeln an der Landstraße.
Und trotzdem zieht ein wenig Wehmut auf und die Haaner hoffen auf eine Rückkehr „ihrer“ Kirmes im Jahr 2022. agr/HT-Foto: Guido Kraut

Oktober

Seit 1996 wird – jeweils im Februar, dem Monat, in dem Haan 1921 die Stadtrechte erhielt – alle fünf Jahre die Ehrengabe der Stadt, und zwar an Haaner Bürgerinnen und Bürger für „besondere Verdienste um die Stadt Haan, insbesondere auf politischem, wirtschaftlichem, sozialem, kulturellem, heimatstädtischem oder sportlichem Gebiet“.
Ausgerechnet in diesem Jahr, in dem Haan seinen 100 Geburtstag feiert, konnte die Ehrung pandemiebedingt nicht im Februar vorgenommen werden.
Und so erhielten Marlene Altmann, der Förderkreis des Präventionsprojekts Kipkel, Verein Haaner GartenLust, die Kalkgruppe des Fördervereins Haus am Quall, der Haaner Künstler Wolfgang Niederhagen, Joachim Raitor, Charlotte Schmitz und Lothar Weller die Auszeichnung und den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Haan erst am 38. Oktober. agr/HT-Foto: Stadt Haan

Christine-Petra Schacht übernimmt am 1. Oktober die Nachfolge von Engin Alparslan als Technische Beigeordnete der Stadt Haan. Damit besetzt eine gebürtige Haanerin einen Posten im Rathaus, der seit „nur“ drei Monaten unbesetzt war, nachdem Alparslan gekündigt hatte. agr/HT-Foto: Rolf Lorig

Die 13-jährige Lotta Kokemohr setzte sich 2021 in der zweiten Staffel der RTL-Show „Ninja Warrior Germany Kids“ gegen alle Kontrahenten durch, holte sich den Sieg und dazu 5.000 Euro Prämie. Der Wettbewerb hatte zwar schon früher im Jahr stattgefunden, Lotta wusste schon lange vor allen anderen in Haan, was sie geleistet hatte. Und sie hielt dicht. Bei der Übertragung des Finales in der Aula des Gymnasiums am 31. Oktober wurde schnell klar: Lotta hat sie alle geschlagen.
Schul- und Vereinsleitung hatten eine Veranstaltung organisiert und so konnte sich die junge Haanerin noch mal für ihren Erfolg feiern lassen. agr/HT-Foto: Susanne Schaper

November

Und plötzlich ist es taghell in der Haaner Innenstadt. Auf einem städtischen Gelände zwischen Neuer Markt und Schillerpark stehen zwei für den Abriss vorgesehene Gebäude am frühen Abend in Brand.
Die Kreisleitstelle hatte die Feuerwehr Haan um 17.31 Uhr alarmiert, weil ein Feuer in einem Hinterhof gemeldet worden war. Beim Eintreffen der ersten Kräfte brannten die zwischen Kaiserstraße und Neuem Markt gelegenen Lagerhallen bereits in voller Ausdehnung. Gegen 22.30 Uhr konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden.

Das zuständige Kriminalkommissariat konnte dank der Spurenlage am Brandort und aufgrund von Zeugenhinweisen die Brandursache schnell klären.
Demnach hatten sich kurz vor Ausbruch des Feuers vier Jugendliche Zugang in die Lagerhallen verschafft und dort mit einem Feuerzeug gezündelt. agr/HT-Foto: Feuerwehr

Die Lagerhalle brannte vollständig nieder.

November/Dezember

Vier herausragende Seniorenprojekte wurden am 24. November, im Rahmen des 13. Deutschen Seniorentags mit dem Goldenen Internetpreis 2021 ausgezeichnet allerdings nur digital.
In der Kategorie „Digitale Teilhabe – Menschen in Zeiten von Corona unterstützen!“ hat die Jury in diesem Jahr ein Gemeinschaftsprojekt des Seniorennetzwerks „Wir sind Haan“ in Kooperation mit der Universität Vechta sowie der Kreisvolksschule Vechta ausgezeichnet.
Die Interessengemeinschaft möchte Seniorinnen und Senioren für das Internet sowie Studierende für ein digitales Ehrenamt begeistern. Durch analoge Lern-Tüten, die Materialien rund um die Themen Internet und Digitalisierung beinhalten, soll Älteren auch in Zeiten der Corona-Pandemie der digitale Kompetenzerwerb ermöglicht werden. Initiator Hermann Neumann sah es mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil er eigentlich eine Reise zum Seniorentag nach Hannover geplant hatte. Die Freude über den Sieg dürfte aber mittlerweile überhand genommen haben. agr/HT-Foto: WsH