Stadt erhält Fördergelder für Schulhofbegrünung

Haan erhält 480.000 Euro Förderung für „Grünes Klassenzimmer an der GGS Mittelhaan.

Haan – Das Geld fließt im Rahmen des REACT EU Förderprogramms „Gründe Infrastruktur“, nach dem unter anderem klimaschutzfördernde Maßnahmen auf dem Schulhof zu 100 Prozent gefördert werden.
Bei einem Ortstermin mit Klimaschutzmanagerin Janine Müller und Landschaftsarchitekt Jens Gabe hatte Bürgermeisterin Bettina Warnecke im August festgestellt, dass die Außenanlagen der Grundschule Mittelhaan zum größten Teil versiegelt sind. Der Schulhof ist asphaltiert und strahlt im Sommer starke Hitze ab. „Hier muss es im Sinne der Schülerinnen und Schüler attraktiver und grüner werden“, war der Bürgermeisterin schnell klar.
Noch im August setzten sich Schulleiter Michael Jans, Schulverein und Schulpflegschaft sowie Stadtverwaltung zusammen und tüftelten gemeinsam an der Planung. „Wir hatten gehofft, beim Förderprogramm berücksichtigt zu werden. Dass wir nun mit 480.000 Euro unsere Ideen in die Tat umsetzen können, freut uns alle riesig“, erklärt Bettina Warnecke.
„Das Projekt ist in einem schnellen und intensiven Prozess erarbeitet worden. Am 30. September war Termin für die Abgabe des Antrags. Und schon kurze Zeit später bekamen wir die Förderzusage“, erinnert sich Landschaftsarchitekt Jens Gabe.
„Es gibt zahlreiche Förderprogramme, meist gibt es Zuschüsse zu Projekten. Eine 100-Prozent-Förderung zu erhalten, ist sehr selten. Angesichts der Haushaltslage in Haan aber großartig“, erläutert Janine Müller.
Die stark genutzten Außenanlagen der Grundschule werden im kommenden Jahr einen neuen Blickwinkel in Richtung Stadtgrün, Stadtklima und ökologische Pädagogik erhalten. Den Auftakt bildet der Eingang. Der wird mit Staudenpflanzen eine deutliche ökologische Aufwertung erhalten.
„Wir werden Pflanzen setzen, die für Bienen und andere Insekten wertvoll sind und einen Beitrag zum Artenschutz leisten. Im Vordergrund steht nicht der ästhetische Aspekt, sondern der ökologische, auch wenn der Eingangsbereich natürlich optische ansprechend sein soll“, erläutert Jens Gabe.
Auf dem Schulhof selbst entsteht die gut 100 Quadratmeter große „coole Pergola“ mit dem dringend notwendigen Schattenwurf in der warmen Jahreszeit. Die markante Stahl-/Hartholzkonstruktion soll ein großes „grünes Klassenzimmer“ auf der heutigen Asphaltfläche bilden.
„Wir standen vor der Herausforderung, dass auf dem Schulhof Brandschutzregeln zu beachten sind. Darum haben wir uns dazu entschlossen, die Grüngestaltung anzuheben“, erklärt Jens Gabe. Die an der Pergola geplanten Kletterpflanzen bieten Nähr- und Lebensraum für Insekten und fördern das Mikroklima auf dem nach Süden ausgerichteten Schulhof. Die Pergola kann auch als grünes Klassenzimmer genutzt werden.
Als dritte Maßnahme wird an dem kleinen Bolzplatz direkt an der Dieker Straße ein sogenannter „schwebender Garten“ entstehen. Dort steht ein etwa 80 Jahre alter Baum, dessen Gesundheit und Erhalt gesichert werden soll. Über eine Stahlgitterwurzelbrücke werden Verdichtungen in der Wurzelwachstumszone durch das Spiel der Kinder vermieden und die Vitalität des Baumes mit seinen positiven Wirkungen für das Mikroklima aufrechterhalten.
Auf der entstehenden Plattform werden Hochbeete aufgebaut, die die neue Garten AG der Schule bewirtschaften wird. Die Plattform ist über Rampen barrierefrei zugänglich. Sitzbänke laden zum Verweilen ein.
Noah, Bruno, Marleen und Carlotta aus der Klasse 4a freuen sich schon auf den neuen Schulgarten. Gemüse und Kräuter möchten sie dort gern anbauen. „Mein Opa hat einen riesigen Gemüsegarten“, erzählt Bruno und Noah hat schon Erfahrungen in der Gartenarbeit im Kindergarten gesammelt. „Gemüse aus dem eigenen Garten schmeckt viel besser“, weiß Marleen.
Ende 2022 soll das Projekt fertig gestellt sein. sus