Kleine Kantorei stimmt auf Weihnachten ein

Am 4. Advent fand in der evangelischen Kirche in Haan das Konzert zu Weihnachten der Kleinen Kantorei statt.

Haan – Große Freude kam am Sonntagabend, 19. Dezember, in der evangelischen Kirche auf, denn endlich konnte die Kleine Kantorei wieder ein Konzert geben und damit auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen. 2G Plus hieß die Regel, die leider nicht jeder Besucher mitbekommen hatte, so dass einige Gäste wieder nach Hause geschickt werden mussten, weil sie Impfnachweis, Testprotokoll oder Personalausweis nicht dabei hatten.
„Wir bitten um Ihr Verständnis. Wir versuchen nichts falsch zu machen und kein Risiko einzugehen“, entschuldigte Kantor Martin Honsberg, der die Leitung des vor sieben Jahren als „Ableger“ der Kantorei gegründeten Chores inne hat.
Das Publikum im mit Sicherheitsabstand gefüllten Gotteshaus durfte eine gute Stunde lang dem Konzert lauschen, für das die Sängerinnen und Sänger Mozarts Krönungsmesse und „A Ceremony of Carols“ von Benjamin Britten gewählt hatten.
Britten schrieb dieses Werk ursprünglich für Frauen oder Knabenchor – in der evangelischen Kirche erklang es mit gemischtem Chor, Solostimmen und Harfe.
Es ist in Mittel-Englisch verfasst und enthält sowohl Phrasen auf Latein sowie auf modernem Englisch. Ein Werk des 20. Jahrhunderts, das in ein romantisches Winter England des 16. Jahrhunderts entführt.
Unterstützt wurde die Kantorei durch die Sopranistin Jana Meisters und Julia Marx (Alt), die mit ihren Stimmen das Publikum be- und verzauberten.
Beide Sängerinnen kamen leichtgängig und unglaublich temperamentvoll daher und zeigten sich sowohl in Intonation und Artikulation sicher und souverän.
Gastsänger waren der Tenor Maximilian Fieth und Johannes Wedeking (Bass), die das Publikum ebenfalls sehr beeindruckten, vor allem in Passagen, in denen sie sich im Wechselgesang mit den beiden Sängerinnen ein wahres Gesangsduell lieferten.
Besinnlich dann die wunderschöne Harfenpassage von Helene Schütz. In scheinbar rasender Geschwindigkeit tanzten ihre Finger über das Instrument und entlockten ihm die schönsten Himmelstöne: hell, silbrig und leicht aber auch warm und in einer tiefen Dimension.
Auch Achim Maertins an der Orgel zeigte in seinem faszinierend facettenreichen Spiel, bei dem die Finger alle drei Manuale ausnutzten, wie sehr er das Instrument beherrscht.
Nach den letzten Tönen herrschte dann zunächst Still im Gotteshaus, bevor das Publikum in den hochverdienten ansteigenden und anhaltenden Beifall einfiel.
An dieser Stelle zeigte sich, dass sich sensible und wissende Hörer eingefunden hatten. Denn mal eben so im Vorbeigehen ist diese Musik nicht zu erleben. sus