Die Geschichte vom jungen Herrn K. aus M., der geläutert wurde

„Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: ‘Sie haben sich gar nicht verändert’.
‘Oh!’, sagte Herr K. und erbleichte“.
Diese Parabel von Bertolt Brecht, ist eine von den Geschichten in denen die Hauptperson Herr Keuner ist, der Fragen von Mitmenschen gestellt bekommt oder Erklärungen abgibt.
Die oben genannte ist eine von denen, deren Interpretation besonders jungen Menschen, die damit meist in der Schule erstmalig in Kontakt kommen, sich erst mit zunehmendem Alter so wirklich erschließt und von Jahr zu Jahr an Bedeutung zunimmt.
Nehmen wir den jungen Herrn K. aus M. beispielsweise, der sich in der jüngsten Vergangenheit vor allem dadurch hervortat, dass er seine – man möchte sagen – Schar der Jünger dazu animieren wollte, sich impfen zu lassen, indem er bundesweite an einer Kampagne teilnahm, die für die Corona-Impfung warb.
Nur wenig später aber kam heraus: Herr K. aus M. hatte sich selber noch nicht den Pieks geben lassen und stand nun ganz schön „bedröppelt“ da.
Ein gar nicht lyrischer Shit-storm setzte ein, das Volk urteilte, dass Herr K. nicht mehr als glaubwürdig einzuschätzen sei und forderte dessen Entlassung.
Der Arbeitgeber stärkte dem Herrn K. den Rücken, feixte dem empörten Pöbel entgegen, dass Herr K. keines Fehlers beschuldigt werden könne. Und doch stieg und stieg der Druck der Öffentlichkeit.
Nun, auch in diesem Fall, hat das Virus sich mal wieder eingemischt und den jungen Herrn K. einfach mal – infiziert.
Noch während der Zeit der Genesung besann sich der junge Herr K. und ruft nun wieder – diesmal geläutert und eines besseren belehrt – dazu auf, sich dringend impfen zu lassen. Er hat sich verändert.
Viel hätte dem Herrn K. erspart werden können. Eltern pflegen zu sagen: Manchmal muss der Erwerb von Weisheit eben weh tun. Bleiben Sie gesund und fröhlich, liebe Leser des Haaner Treffs.