Haaner Kinder setzen sich für eine saubere Stadt ein

Kinderparlament hat viele Ideen zu Umweltschutz,
Müllvermeidung und Freizeitgestaltung.

Haan – Können Kinder etwas für den Umweltschutz tun? Die Kinder des Haaner Kinderparlaments (KiPa) sind der Meinung: Ja! Und wie das funktioniert, zeigen sie in ihren verschiedenen Projekten, die in den Arbeitskreisen „Vielfalt leben“, „Unsere Stadt“ und „Nachhaltigkeit“, entstanden sind.
Aktuell wurde der Film „Gemeinsam gegen Müll“ im Rahmen der Abfallvermeidungswochen gezeigt. Dort drehte sich alles ums Thema Müll und Müllvermeidung in und um Haan. Nachdem der Kurzfilm zunächst der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde, kamen auch die jungen Parlamentarier in ihrer jüngsten Sitzung am Montag, 29. November, zu sehen.
Zudem informiert ein Banner auf dem Haaner Pyramidenmarkt, welche Überlegungen die Kinder noch anstellen, um Müll zu vermeiden und die Natur zu schützen.
„Die Kinder sind sehr interessiert an ihrer Umwelt und nachhaltigen Themen. Mit Begeisterung arbeiten sie an ihren Projekten, seien es die Seedbombs, die Müllsammelaktion oder das Baumpflanzprojekt“, sagte Kinderparlamentskoordinatorin Sarah Wendel.
Tatsächlich fängt Umweltschutz schon ganz „klein“ an – jede einzelne Zigarettenkippe auf der Straße ist eine zu viel, finden die Kinder und berichten: Die Mitarbeiter vom Haaner Bauhof kümmern sich jede Woche um rund 500 Mülleimer, die darauf warten, geleert zu werden – teilweise sogar mehrmals wöchentlich.
Gut 30 Stunden dreht die Kehrmaschine Woche für Woche ihre Runden durch Haan. Zu allem Übel seien die Deutschen „Verpackungsmüll-Europameister“.
Für die Kinder des KiPa ist klar: „Recycling ist Plan B – Plan A ist Abfallvermeidung“.
Um dieser Philosophie nachzugehen, scheuen die jungen Abgeordneten keine Mühe: Von der Idee, alle Haaner Schulen mit Wasserspendern auszustatten, engagieren sich die Kinder auch für mehr grün an den Schulen.
417.000 Euro sollen bereitgestellt werden, um den Wünschen der Kinder nachzukommen und die Grundschule Mittelhaan mit einem Steingarten, schattenspendenden Bäumen und einer grünen Überdachung, den sogenannten „schwebenden Gärten“ auszustatten.
Schulen sind nicht mehr nur Lernstätten, sie sind auch Freizeiteinrichtung und werden von vielen Kindern bis spät am Nachmittag genutzt. Da sei es wichtig, dass es genug Freiraum und Spielmöglichkeiten gibt. So lautet ein weiterer Antrag der Kinderparlamentarier: Öffnung des Bolzplatzes am Haaner Gymnasium auch außerhalb der Schulzeiten.
Nervig und gefährlich finden die Kinder zudem den herumliegenden Müll und die Glasscherben auf den Schulgeländen in Haan.
Ein großes Thema ist auch die Verkehrssicherheit. Die Parlamentarier beanstanden die Ampelanlage an der Hochdahler Straße, Ecke Bachstraße.
Sie fordern, dass die Anlage möglichst zeitnah wieder hergestellt werden soll, da es an dieser Stelle zu etlichen kleineren Unfällen gekommen sei.
Am Ende der Sitzung stellte Matthias Piegeler von der Naturschutzjugend NRW (NAJU), noch ein neues Projekt zum Thema Artenschutz vor: Grundschüler der Klassen 3 und 4, können im Frühjahr unter Anleitung der NAJU-Mitglieder sogenannte „tierische Wohnungen“ bauen.
Die Nistkasten- und Insektenhotelaktion findet im Jugendhaus statt und soll helfen, das Insektensterben in Deutschland, derzeit um 75 Prozent, aufzuhalten. syja