Auf Streife im Bezirk mit der Polizei

Unsere Redakteurin Sylke Jacobs war mit dem Polizeibeamten Rainer Schulenberg in Unterhaan unterwegs.

Von Sylke Jacobs
Haan – „Schön, dass Haan die Polizei als Ansprechpartner noch vor Ort hat – und schön auch zu hören, dass die 30.000-Einwohnerstadt, zu einer der sichersten Städte in Nordrheinwestfahlen gehört. Haan ist ein Paradies, was die Kriminalität betrifft“, meint Thomas Decken, Direktionsleiter Gefahrenabwehr- und Einsatz, am Donnerstag, 14. Oktober, anlässlich eines Rundgangs durch Haan, der gemeinsam mit Polizeihauptkommissar Rainer Schulenberg stattfand.
Die Kreispolizeibehörde Mettmann hat diese Art von öffentlichen Rundgängen ins Leben gerufen, um den Bürgerinnen und Bürgern einen kleinen Einblick in die Arbeit der Polizei zu ermöglichen.
Umso mehr freute es Rainer Schulenberg, verantwortlicher Hauptkommissar des Bezirks Unterhaan, dass Haan die nun achte Station von insgesamt zehn im Kreis bildete. Der Streifengang stellt dabei einen wichtigen Baustein im Dienst des Bezirksbeamten dar: Er bewahrt die Nähe zum Bürger und spannt den Bogen zwischen Ordnungshüter und Bürgeranliegen.
„Wie bitte? Sie konnten niemanden vor Ort auf der Wache in Haan erreichen? Man sieht uns nicht immer, aber wir sind immer da“, versicherte der 59-jährige Schulenberg. Anliegen würden Tag und Nacht von der Zentrale entsprechend bearbeitet und weitergeleitet.
16 Jahre lang war Schulenberg Teil des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) in Düsseldorf, danach ging er für drei Jahre in die Kreisdienststelle Mettmann und seit sechs Jahren ist er in Haan. „Das ist Polizeiarbeit mit Herz, ein Traumjob“, sagt Schulenberg.
Denn nicht nur, dass er im direkten Kontakt mit den hier lebenden Menschen stehe, er sei quasi selbstständig, habe einen abwechslungsreichen Tagesablauf, der ihn so manches Mal sogar als Seelsorger und Inkassoberater herausgefordert habe. Leider bleibe aber nicht immer die Zeit, um Präsenzgänge zu pflegen, die Büroarbeit bestimmt den Alltag.
Das Haaner Revier, das der freundliche Bezirksbeamte mittlerweile so gut wie seine eigene Westentasche kennt, teilt er sich mit zwei Kollegen. Dabei wacht jeder über rund 10.000 Einwohner.
Schulenberg ist zufrieden mit seinem Bezirk, einen großen Wunsch hat er dennoch: „Ein Pedelec als Dienstfahrzeug – das wäre eine Erleichterung“, sagt der Hauptkommissar.
Auch in diesem Jahr sei die Zahl der Straftaten und Kriminalität zurückgegangen, informierte Polizeidirektor Thomas Decken. Besonders in Haan sei die Belastungsziffer unauffällig – keine kriminellen Hot-Spots.
Einzige Auffälligkeit – und das sogar mit einer signifikanten Steigerung – seien die Verkehrsunfälle, an denen ältere Menschen mit elektrischen Fortbewegungsmitteln, wie E-Bikes, beteiligt sind.
Die Polizei arbeitet ständig an der Entwicklung von Präventionsprogrammen. Im Fokus stehen dabei Drogenprophylaxe, Einbruchschutz und Deeskalation.
„Wir stellen eine hohe Sensibilisierung gegenüber möglichen Straftatversuchen fest, besonders im Bereich der Trickbetrüger“, gab Polizeidirektor Decken zu verstehen und setzte hinzu: Die Anzahl der Trickversuche steige zwar stetig, aber die Fallzahlen gingen zurück – das sei ein erfreuliches Ergebnis.
Was den Nachwuchs beträfe, da gäbe es Knappheit auf allen Ebenen und in jeder Hierarchie – die Polizei könne Verstärkung gut gebrauchen. Daher stehe die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte, egal ob männlich oder weiblich, auf jeden Fall weiterhin im Fokus. syja