Wer an illegalen Rennen teilnimmt, soll Zeit zum Nachdenken erhalten

Für den einen ist es ein Fluch, für den anderen die wahre Glückseligkeit: das Homeoffice. Während die einen die Ruhe und die Flexibilität in den eigenen vier Wänden genießen und sogar – so sagen es diverse Studien – ihre Produktivität erhöhen konnten, sind die anderen genervt von der Enge oder der Unruhe in den eigenen vier Wänden. Der Weisheit letzter Schluss wird wohl – auch so ein Wort, das Dank Corona einen nie geahnten Aufschwung erfahren hat, die Hybridlösung sein, denn auch der Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen soll ja inspirierend wirken oder eben nerven.
Ein positiver Nebeneffekt des Homeoffice ist der gesunkene Spritverbrauch dank keiner oder weniger gefahrener Kilometer zum Arbeitsplatz und wieder zurück. Von den geschonten Nerven aufgrund Stau und ähnlichen Erscheinungen mal ganz zu schweigen. Und mehr Platz auf den Straßen ist auch vorhanden.
Das scheint andere aber dazu zu animieren sich im Straßenverkehr nicht ganz angemessen zu verhalten. Ganz nach der „Platz da, jetzt komm ich“-Devise beobachtet man auch in Haan immer wieder Fahrzeuge, die zu schnell und vor allem viel zu laut unterwegs sind. Richtig kriminell und vor allem hoch gefährlich wird dies, wenn es zu illegalen Autorennen kommt. Erst am vergangenen Wochenende wurden in Hilden und in Monheim zwei junge Haaner geschnappt, die im Verdacht stehen, an solchen fragwürdigen Veranstaltungen aktiv teilgenommen zu haben. Lesen Sie dazu auch unseren Bericht auf Seite 12.
Sollte sich der Anfangsverdacht bestätigen, so kann man nur hoffen, dass die jungen Leute die ganze Härte des – inzwischen verschärften – Strafrechts zu spüren bekommen. Sie gefährden nämlich nicht nur ihr eigenes Leben, sondern nehmen billigend in Kauf, dass Unbeteiligte zu schaden kommen. Daher ist es auch gerechtfertigt, dass unlängst ein Teilnehmer an einem Autorennen, dass für Dritte tödlich endete, nicht wegen Totschlags sondern wegen Mordes verurteilt wurde.
Nun ist es zum Glück in Hilden und auch in Monheim nicht zu einem Personenschaden gekommen, aber eine gewisse Zeit ohne Führerschein oder ohne gewohnten Freiheiten erhöht zumindest die Chancen, dass die beiden jungen Männer einsichtig werden und geläutert werden.