Lea holt Bronze für Deutschland

18-Jährige aus Haan konnte sich bei einem internationalen
Informatikwettbewerb behaupten.

Haan – Wenn Lea Herrmann ihr Notebook rausholt und eine Reihe von Zahlen und Zeichen eingibt, wirkt das auf den ersten Blick eher unspektakulär. Doch ein zweiter Blick lohnt sich. Das fand die Haanerin jedenfalls, als sie vor zwei Jahren ihre Affinität zum Programmieren entdeckte.
Zu dieser Zeit war si noch Schülerin des Haaner Gymnasiums und arbeitete sich schnell in Programmiersprachen wie Java und C++ ein. „Formale Sprachen und Algorithmen interessieren mich“, verriet Herrmann im Gespräch mit dem Haaner Treff und berichtete stolz über ihre erfolgreiche Teilnahme am Bundeswettbewerb für Informatik (BWINF), bei dem sie als bestes Mädchen abgeschnitten habe. Die Ausscheidung ist die Einstiegshürde zur internationalen Informatikolympiade (IOI) und im Anschluss zur ersten European Girls’ Olympiad in Informatics (EGOI).
Hier haben sich die vier besten Mädchen qualifiziert und sind als Team Deutschland angetreten. Insgesamt nahmen 157 junge Frauen aus 43 Ländern an dem neuen Programmierwettbewerb zur Förderung junger Frauen in Informatik teil. Bronze gab es dabei gleich zweimal für Deutschland: Lea Herrmann und Teamkollegin Katharina Bade aus Magdeburg erbrachten in den jeweiligen fünfstündigen Prüfungen Höchstleistungen. Die beiden besten Teilnehmerinnen kamen aus Russland.
Aufgrund der Pandemie fand die erste EGOI jedoch nicht in der Schweiz, sondern digital statt. Das deutsche Team kam jedoch, organisiert durch den BWINF, in Bonn zur gemeinsamen Teilnahme zusammen. „Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte“, berichtete Herrmann. Sie und die anderen Olympionikinnen hätten eine spannende gemeinsame Woche verbracht.
Parallel zu den Prüfungstagen habe der BWINF zahlreiche Ausflüge arrangiert. Mit dem Team aus Luxemburg sei man zum Beispiel einen Tag in Köln gewesen und habe den Kölner Dom besichtigt. Aber auch die Vorbereitungszeit auf den Wettbewerb seien bereits ein nachhaltiges Erlebnis gewesen. Gut ein halbes Jahr lang, sei man in den Genuss eines herausragenden „Coachings“ durch Studenten der Universität des Saarlandes (UDS) in Saarbrücken, gekommen. Eine Zeit, in der sie viel gelernt habe, meinte die Olympiapreisträgerin.
Für Lea Herrmann war es jedoch die letzte Teilnahme am EOIS, denn die Zulassung zum Wettbewerb endet mit dem Abiturabschluss. Und den hat die Haanerin mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bestanden.
Ihre Zukunftspläne kann die Zahlenbegeisterte ziemlich genau definieren: Zum kommenden Semester wird sie ihr Studium in der Fachrichtung Software Engineering an der Universität des Saarlandes antreten. Dort plant sie, ihren Bachelor und im Anschluss ihren Master zu absolvieren. syja