Die Haaner Kirmes fällt auch in diesem Jahr aus

Stadtverwaltung entscheidet sich wegen der aktuellen Verhältnisse gegen die Durchführung.

Haan – Die zum 5. August angekündigte Entscheidung über die Durchführung der diesjährigen Haaner Kirmes ist der Verwaltung nicht leichtgefallen. Letztlich blieb ihr aber keine andere Wahl, als das Volksfest abzusagen.
Angesichts der eindeutigen Regelungen in der Corona-Schutzverordnung, die wider Erwarten bis zum 19. August verlängert wurden (der Haaner Treff berichtete), sind Volksfeste unter den aktuellen Verhältnissen nicht zulässig. Die Voraussetzung, dass sowohl im Land NRW als auch im Kreis Mettmann die Inzidenzstufe 0 vorliegen muss, werde angesichts der steigenden Inzidenzwerte nicht zu erfüllen sein, heißt es aus der Verwaltung.
Anhaltspunkte für eine andere Prognose, die eine mit möglicherweise nicht refinanzierbaren Kosten verbundene Vorbereitung erlauben, seien nicht erkennbar.
In einem Gespräch mit Albert Ritter, dem Präsidenten des Deutschen Schaustellerbundes (DSB), äußerte dieser sein Unverständnis für diese Entscheidung und das Verhalten der Kirmesstädte. Er sei „stinksauer“, denn diese wie auch der Städtetag und Städte- und Gemeindebund hätten nicht den Versuch unternommen, mit einer konzertierten Aktion bei den Entscheidungsträgern des Landes NRW auf die ausgebliebenen Infektionen bei Freiluftveranstaltungen hinzuweisen und für deren Durchführbarkeit zu werben. Die Regelungen in NRW kämen einem Berufsverbot gleich.
Auf Nachfrage der Verwaltung beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW steht derzeit nicht in Aussicht, dass anderweitige Kriterien statt oder neben Inzidenzwerten kurzfristig in die Corona-Schutzverordnung eingefügt werden, die eine Durchführung der Haaner Kirmes erlaubt hätten. Andere Informationen liegen auch dem DSB nach mehrmaligen Gesprächen mit dem Ministerpräsidenten des Landes NRW sowie den Gesundheitsministern des Bundes und Landes NRW nicht vor.
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, erklären Bürgermeisterin Bettina Warnecke und Kirmes-Organisator Rainer Skroblies. „Die Corona-Schutzverordnung ist eindeutig, so dass es unsere Kirmes, die als Volksfest jährlich über 400.000 Besucher anzieht, nicht geben kann. Lassen Sie uns den Blick nach vorne richten. Unser aller Wunsch ist, dass wir unsere Kirmes im nächsten Jahr wieder unbeschwert und sicher gemeinsam feiern werden.“ red