Der Park Ville d’Eu ist wieder geöffnet

Die Arbeiten im Park Ville d’Eu haben etwa ein Jahr gedauert und sind nun
abgeschlossen.

Von Susanne Schaper
Haan – Der Park Ville d’Eu gehört zu den beliebtesten Grünanlagen und ist die älteste Flaniermeile in der Gartenstadt. „Der Park ist positiv in der Bevölkerung verankert. Das ist ein wichtiger Grund, dass wir hier im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes der Stadt Haan mit der Renovierung angefangen haben“, erzählte Peter Kannemann, Leiter des Betriebshofs und Bauleiter der Parkanlage, in seiner Ansprache zur offiziellen Wiedereröffnung des Parks am Mittwoch, 28. Juli.
Die kleine Feier fand mit den beteiligten Handwerkern, Vorsitzenden der Ratsfraktionen, Vertretern des Jugendparlaments und Seniorenbeirats sowie verantwortlichen Mitarbeitern der Stadt Haan statt. „Wir hätten auch gern Haaner Bürger dabei gehabt und eine kleine Delegation aus unserer Partnerstadt Eu. Leider ist das wegen der Pandemie nicht möglich“, bedauerte Bürgermeisterin Bettina Warnecke.
Der Park Ville d’Eu wurde in seinen Hauptstrukturen von Walter Baron von Engelhardt geplant. Mit seinen typisch geometrischen Formen der 1920er Jahre ist er ein charakteristisches Beispiel für die gartenarchitektonische Gestaltung im Rheinland in dieser Zeit. Der Pavillon wurde 1927 von Stadtbaudirektor Pabst gebaut. Sowohl das Parkgelände als auch der Musikpavillon stehen unter Denkmalschutz.
Ziel der Renovierungsarbeiten war es, Parkanlage und Pavillon in ihrer kulturhistorischen Bedeutung entsprechend wieder positiv im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern und eine hohe Aufenthaltsqualität zu bieten. Den vorgesehenen Kostenrahmen von 430.000 Euro für die Renovierung hat die Stadt nach eigenen Angaben nicht ausschöpfen müssen.
„Wir haben uns mit den Renovierungsarbeiten bewusst viel Zeit gelassen. Wir haben so gearbeitet, wie das Wetter es zugelassen hat. Bei Regen haben wir beispielsweise nicht gearbeitet, um die Wege nicht zu beschädigen. Das wird sich in der Lebensdauer auszahlen“, berichtete Peter Kannemann.
Es sei viel Wert auf tragfähigen Unterbau für alle befestigten Flächen gelegt worden. Die Wegedeckschicht seit wasserdurchlässig und bei Schlechtwetter sicher begehbar. „Sogar bei dem Starkregen kürzlich ist nichts weggespült worden“ erklärte Kannemann nicht ohne Stolz.
Die Wegeführung selbst sei erneuert worden, dabei sei Barrierefreiheit hergestellt worden. Ausnahmen bilden zwei bestandsgeschützten Treppenanlagen. Das Gefälle am oberen Ausgang zur Kaiserstraße wurde reguliert. Zur leichteren Pflege der Rasen- und Wegübergänge wurde „Berliner Tiergartenband“ eingebaut. Das ist ein Band aus feuerverzinktem Stahl, mit dem Wege, Beete oder Rasenflächen sauber abgegrenzt werden können.
Alle Wege werden von vier Meter hohen Mastleuchten erhellt. Die können punktgenau gesteuert und nachts gedimmt werden und sind mit insektenfreundlichen Leuchtmitteln versehen. Das Stromnetz selbst ist sowohl im Park als auch im Pavillon erneuert worden.

Der Pavillon war im Jahr 2000 nach einem schweren Brandschaden schon einmal saniert worden.
„Das wurde damals nicht besonders liebevoll gemacht“, bedauerte Angelika Fries vom Gebäudemanagement und Projektleiterin für den Umbau des Pavillons.
Weil es keinerlei Unterlagen darüber gab, wie der Pavillon ursprünglich einmal ausgesehen hat, entschied man sich bei den Farben für Bergisch Grün, Weiß und Anthrazit.
„Mittlerweile sind wir aber ziemlich sicher, dass wir dem Original mit unseren Maßnahmen sehr nahegekommen sind“, erklärte die Projektleiterin.
Nach der ursprünglichen Konzeption des Barons von Engelhardt hätte der Park übrigens auch einen kleinen Teich bekommen sollen. Schon damals konnte das wegen Finanzproblemen der Stadt nicht umgesetzt werden.
Peter Kannemann und sein Team haben jetzt versucht, den Teich zumindest durch die Bepflanzung nachzuempfinden. In einem Beet am Pavillon wurde die Wasserfläche durch blaue Verbene nachempfunden. Eingegrenzt wird das Beet durch Gras, das wie eine Beckenumrandung angelegt ist.
Die beiden beliebten Boule-Bahnen, die auch erneuert und dabei leicht verlagert wurden, werden inzwischen schon wieder bespielt.
Neue Möbel mit seniorengerechten Bänken, Mülleimern und Geländern, die farblich an das Gesamtkonzept angebunden sind, hat der Park ebenfalls bekommen. Zwei größere Mülleimer, die für Pizzakartons geeignet sind, kommen demnächst noch dazu – eine Maßnahme, die sich vor allem die Jugendlichen gewünscht hatten.
Die waren im Vorfeld an den Überlegungen zu den Renovierungsmaßnahmen beteiligt worden und hatten als weitere Ideen für eine positive Nutzung auch Smart Benches, Pfandringe für Pfandflaschen und die Übernahme von Patenschaften von interessierten Haanern genannt (der Haaner Treff berichtete). sus