Haaner Eltern gründen Stadtschulpflegschaft

Vertreter der Haaner Eltern wollen auf eine mögliche vierte Welle gut vorbereitete Schulen sehen.

Haan – Elternmitwirkung ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Element bei der konkreten Beteiligung in der einzelnen Schule und im Austausch der Elternverbände mit dem Schulministerium.
Im Schulgesetz des Landes ist in § 72 die Elternmitwirkung durch Schulpflegschaften und deren Mitwirkung in der Schulkonferenz rechtlich verbindlich verankert.
Von daher haben nunmehr die Vertreter der Schulpflegschaften der Gemeinschaftsgrundschulen Bollenberg, Mittelhaan, Don Bosco und Unterhaan sowie des städtischen Gymnasiums, der städtischen Gesamtschule und der Emil-Barth-Realschule die Stadtschulpflegschaft Haan gegründet.
„Dabei ist zu betonen, dass die Idee einer Stadtschulpflegschaft nicht ihren Ursprung in der aktuellen Corona-Krise hat, sondern einem allgemeinen Wunsch der Eltern auf mehr Mitwirkung und Einbindung im Rahmen der Gestaltung der Zukunft ihrer Kinder entsprang“, sagt der Vorstand bestehend aus Dr. Svenja Kahlke-Kreitzberg (GGS Unterhaan), Susanne Schad-Curtis (Städtische Gesamtschule). Annette Poley (GGS Bollenberg – Vertreter) und Thomas Künstner (Städtisches Gymnasium – Vertreter.
„Unser primäres Ziel ist die Vertretung der Interessen der Eltern von Schülerinnen und Schülern der Haaner Schulen gegenüber dem Schulträger und den entsprechenden Schulaufsichten sowie die Bereitstellung einer Diskussions- und Informationsplattform“.
Hierbei sollen Eltern und einzelne Schulpflegschaften bei der Erziehungs- und Bildungsarbeit im Bereich der Schule beraten und unterstützt werden.
„Dabei verstehen wir uns als Bindeglied zwischen dem Schulamt und den Erziehungsberechtigten in den Belangen, die alle Schulen oder eine bestimmte Schulform angehen“, erklärt der Vorstand.
Als kurzfristige Priorität unterstützt die Stadtschulpflegschaft sämtliche Maßnahmen, die geeignet oder notwendig sind, den geregelten Unterricht in einer möglichen vierten Welle der Pandemie sicherzustellen. Zudem werden Maßnahmen gefördert, die die Auswirkungen des Unterrichtsausfalls während des vergangenen Schuljahrs ausgleichen sollen.
Im Einzelnen sieht die Stadtschulpflegschaft schon konkrete Ansatzpunkte. Dazu gehört die systematische Überprüfung der Notwendigkeit und Unterstützung der Anschaffung von Belüftungsgeräten, die geeignet sind, das Infektionsrisiko von Präsenzunterricht zu mindern. Dabei seien vorhandene Lüftungsanlagen ebenfalls in den Blick zu nehmen und womöglich mit geeigneten Filtern nachzurüsten.
„Hier sollte die Verwaltung pro-aktiv handeln, um den Bedarf zu ermitteln, die bereitgestellten Fördermittel des Bundes und des Landes zu sichern und den Bestellprozess vorzubereiten“, meint der Pflegschaftsvorstand.
Zudem seien professionelle und transparente Prozessen zwischen Schulen, Eltern und Gesundheitsamt sicherzustellen, um Infektionsketten schnell und effektiv unterbrechen zu können.
In der Vergangenheit sei es öfters zu Kommunikationsproblemen und Verzögerungen gekommen, die die Akzeptanz der getroffenen Maßnahmen untergraben hätte. „Hier müssen in Zukunft alle Beteiligten und insbesondere auch die Eltern konstruktiv und transparent eingebunden werden“.
Die Stadtschulpflegschaft unterstützt ausdrücklich alle privaten Initiativen, wie des CVJM Haan und des DUICH- WIR e.V., die Förderprogramme anbieten, um die entstandenen Lernrückstände auszugleichen. „Gleichzeitig fordern wir die Verwaltung auf, gemeinsam mit den Schulen, pro-aktiv tätig zu werden, um die angekündigten Landes- und Bundesmittel zu sichern und geeignete Programme für die Haaner Schulen zu etablieren“, sagt Dr. Svenja Kahlke-Kreitzberg,
Besonderes Augenmerk sollte darauf gelegt werden, dass diese Programme auch und vor allem bei den Schülern ankommen, die während der Pandemie möglicherweise den Anschluss verloren haben. Mittelfristig werde sich die Stadtschulpflegschaft mit weiteren Fragen zur Digitalisierung der Schulen, dem Neu- und Ausbau der Haaner Schulen oder der Gestaltung des Offenen Ganztages (OGS) beispielsweise zur Ferienbetreuung auch für den additiven Ganztag und der Ausstattung beschäftigen.
„Wir treten hierzu in einen offenen Dialog mit der Stadt als Schulträger und den Fraktionen der Stadt und nutzen hierzu gerne unsere in der letzten Ratssitzung verliehene Funktion als beratendes Mitglied im Ausschuss für Bildung und Sport“, kündigt Kahlkek-Kreitzberg an. red