Haan hat ein neues Frauenhaus – Stadtspitze ist komplett weiblich

Der Haaner Treff war immer ein bisschen stolz darauf, ein reines Frauenhaus zu sein. Das mutmaßlich einzige in Haan – mit Ausnahme des geschätzten Kollegen Reiffert, der in Urlaubszeiten das Heft in der Redaktion in der Hand hat. Ansonsten ist der Haaner Treff im taktischen und operativen Geschäft komplett „durchweibt“.
Das wird sich vermutlich auch so schnell nicht ändern, aber ab Oktober gibt es ein zweites Frauenhaus in Haan.
Mit der Wahl der neuen Technischen Beigeordneten Christine-Petra Schacht – einer waschechten Haanerin übrigens – besteht die Stadtspitze dann komplett aus weiblichem Personal.
Angefangen bei der Bürgermeisterin Bettina Warnecke höchstpersönlich, gefolgt von Dezernentin Annette Herz, wird nun also auch das Technische Dezernat von einer Frau geleitet.
Und vergessen wir nicht die Kämmerin Doris Abel und die Amtsleiterinnen Astrid Schmidt und Elke Fischer.
Ist das nun aber jetzt ein Fluch oder ein Segen?
Schließlich wird Frauen ja ein Hang zum Zickenkrieg nachgesagt.
Der Arzt und Journalist Ricardo Coler lebte mehr als zwei Monate bei den matriarchalisch organisierten Mosuo in Südchina. Männer besitzen dort keine Autorität, Gewalt gibt es nicht.
„Frauen dominieren auf andere Art“, sagt der Forscher, und: „Männer leben besser, wo die Frauen das Sagen haben“.
Die Männer in dieser Lebensgemeinschaft kehren abends übrigens in die Häuser ihrer Mütter zurück, werden von den Frauen quasi nach Hause geschickt.
Wie Untersuchungen großer Wirtschaftsberatungen bestätigen, wirkt sich ein höherer Frauenanteil in der Führungsetage nicht nur gut für das Wachstum und den geschäftlichen Erfolg des Unternehmens aus.
Frauen bereichern mit ihren Fähigkeiten, ihrer spezifischen Sichtweise und ihrem persönlichen Stil auch die Kultur und Arbeit im Unternehmen. Sie bringen mehr Vielfalt ins Unternehmen und auf die Führungsebene.
Studien der Europäischen Union belegen außerdem, dass ein ausgewogener Mix der Geschlechter, aber auch der Generationen und Kulturen und damit eine repräsentative Abbildung der Gesellschaft in der Belegschaft die Mitarbeitermotivation und Kundenzufriedenheit positiv beeinflussen und ein attraktives Unternehmensimage unterstützen.
Und männliche Amtsleiter hat die Stadt Haan mit Gerhard Titzer, Michael Rennert, Michael Schneider, Torsten Rekindt, Rainer Schmitz, Guido Mering und David Sbrzesny ja immer noch.
Allerbeste Voraussetzungen also für ein erfolgreiches Unternehmen „Stadt Haan“.
Und wir sind uns sicher, dass die Männer, die im Rathaus arbeiten, von den Frauen auch zukünftig nicht zu ihrer Mutter geschickt werden, sondern zu ihren Lebenspartnern zurückkehren dürfen, nach getaner Arbeit. Aber nur, wenn sie morgens auch wieder in ihre Büros an der Kaiserstraße, der Ellscheider Straße oder an der Alleestraße zurückkehren – sonst gibts Ärger!