Duo komponiert Lebensretter-Song

Haaner ist beteiligt an einem Lied, das dabei helfen soll Menschen richtig wiederzubeleben.

Haan – Jeden Tag kann es passieren, dass ein Mensch Hilfe braucht. Familie, Freunde, Bekannte oder auch Fremde. Das aktuelle Beispiel der Fußball-Euromeisterschaft zeigt, wie wichtig schnelles und beherztes Eingreifen ist. Im Fußballspiel Dänemark gegen Finnland hat Simon Kjaer alles richtig gemacht, als Christian Eriksen zusammen gebrochen ist und mit dazu bei dazu beigetragen, dass sein Teamkollege noch am Leben ist. Doch was ist in so einer Situation das richtige?
Daniel Schnäbelin und Joachim Stüpp helfen für so einen Fall musikalisch auf die Sprünge: Das Musiker-Duo hat den Song „Prüfen, Rufen, Drücken“ komponiert, getextet und ehrenamtlich produziert. Der Song ist ausgerichtet auf das Erlernen und Üben der Laienreanimation: Mit 110 bpm (Takte pro Minute) gibt er den passenden Takt für die Herzdruckmassage vor.
Der Text selbst erzählt, worauf man bei der Ersten Hilfe achten muss: Die Person ansprechen, prüfen, ob sie noch atmet, Passanten zum Mithelfen auffordern, Notruf 112 wählen – eben all das, was bei einer Wiederbelebung wichtig ist.
„Die Idee so einen Song zu produzieren, stammt von der Solinger Anästhesistin und Notärztin Kathrin Funk von den Bergischen Lebensrettern. Sie hat uns angesprochen, ob wir nicht ein entsprechendes Lied komponieren können“, erinnert sich Daniel Schnäbelin, der zusammen mit Joachim Stüpp in der Haan-Solinger Band „See You“ spielt.
Die beiden Musiker waren sofort angetan und machten sich an die Arbeit. Anfang Mai war der Song fertig. Herausgekommen ist ein Lied, das genau acht Minuten dauert, die Zeit, in der der Rettungswagen eingetroffen sein soll.
„Diese acht Minuten muss man erst mal durchhalten bei einer Herzdruckmassage. Lieder wie ‘Stayin’ alive’ oder ‘Highway to hell’, die auch den richtigen Rhythmus für eine Herzdruckmassage haben, sind kürzer oder wechseln im Lied den Rhythmus“, erklärt Daniel Schnäbelin, der hauptberuflich Mathematik, Musik und Physik an einer Solinger Gesamtschule unterrichtet. Joachim Stüpp leitet hauptberuflich eine Kindertagesstätte.
Musikalische Unterstützung hat das Künstlerduo von Kira Stüpp, der Tochter von Joachim Stüpp, bekommen. Als Medizinstudentin steckt sie voll im Thema, hat den Text geschrieben und singt den Song.
Inzwischen zieht das Lied Kreise und ist auch bei der Social Media-Plattform Tic Toc angekommen. „Dort wird der Song richtig gehyped. Wir haben nicht gedacht, dass das Lied so gut ankommt. Wir bekommen auch viele Anfragen von Ortsvereinen des DRK, dem Arbeitersamariter Bund und so weiter. Die sind sehr dankbar und möchten den Song gern nutzen. Wir nehmen das sehr ernst und beantworten alle Fragen.
Die Kommentare sind alle sehr positiv“, freut sich Daniel Schnäbelin, der sich wünscht, dass übergeordnete Stellen der Ortsvereine auf ihn zukämen und den Song dann entsprechend weiterleiten würden.
„Wir wollen kein Geld, wir machen das alles ehrenamtlich“, verspricht der Musiker. sus