Neanderland Biennale startet im August

In der Gartenstadt finden zwei der Veranstaltungen des 10. kreisweiten
Theaterfestivals statt.

Kreis Mettmann/Haan – 2021 feiert die Neanderland Biennale, die alle zwei Jahre stattfindet, ihr 10. Jubiläum. Während sie sonst im Frühjahr beginnt, wird sie wegen der Pandemie in diesem Jahr erst nach den Sommerferien am 21. August, beginnen und bis zum 10. September dauern.
„Außerdem wollten wir nicht mit der Fußball-Europameisterschaft in Konflikt kommen“, erklärte Landrat Thomas Hendele bei der Vorstellung des Programms am Mittwoch, 16. Juni, in einer Online-Pressekonferenz. Drei Wochen lang gibt es dann wieder Theater satt in allen zehn Städten des Kreis Mettmann, vielerorts Open Air und an besonderen Orten im neanderland.
Die Biennale läuft in diesem Jahr unter dem Motto „10Suchtsorte“ – eine Anspielung auf das zehnjährige Jubiläum und die zehn Städte des Kreises. Für den Fall, dass das Wetter problematisch werden sollte, hat die Kulturabteilung der Kreisverwaltung vorgesorgt und Ausweichspielstätten vorgesehen. Besuchern wird ein Blick ins Internet empfohlen, falls die Aufführung doch in einem geschlossenem Raum stattfinden sollte und je nach Infektionsgeschehen der Zugang begrenzt werden muss.
Das wäre schade, denn das Programm für die zehn Spielorte in den zehn Städten des Kreises bedient breites Interesse.
Es gibt Theater für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, außerdem Musik, Lesungen mit Tilman Strasser und Stefan Bonner am 27. August und 8. September und mit Claudia Michelsen am 4. September. Zum Abschluss am 10. September gibt es einen Poetry-Slam im Garten des Neanderthal Museums, der von Jan Schmidt moderiert wird.
Den Auftakt machen am 21. August zum Bürger Dinner DJ Mojo und die Drei-Damen-Kapelle „Zucchini Sistaz“. Er spielt Blues, Balladen und Folksongs, die Zucchini Sistaz Swing.
Wer dort hin möchte, packt einen Picknickkorb und kommt um 19 Uhr nach Langenfeld (Vorplatz Schauplatz, Hauptstraße 129). Vorab muss ein Platz an der festlichen Tafel reserviert werden. An diesem Abend wird Theaterpädagogin Julia-Huda Nahas auch das komplette Festival-Programm vorstellen.
Ein Umweltdrama nach Friedrich Hölderlin am 22. August auf der Wiese vor der Goldberger Mühle in Mettmann, in dem ein Baum und Peter Trabner (bekannt aus Tatort Dresden) die Hauptrollen spielen und ein Theaterspaziergang auf Shakespeares Spuren am 5. September über das Außengelände der Vorburg von Schloss Hardenberg in Neviges versprechen Theaterfreuden und Kulturgenuss ebenso wie ein Theaterspaziergang durch Heiligenhaus am 3. September.
Für Familien bietet sich am 28. August ein Ausflug in den Wülfrather Stadtpark an, wo das Artistische Straßentheater von Marie & Joschi gastiert. Generationenübergreifendes Vergnügen verspricht auch am 29. August „Michel in der Suppenschüssel“ nach Astrid Lindgren auf dem Wülfrather Kirchplatz. Das Kölner Theater „comic on!“ fragt am 27. August „Wer bin ich“ in der Marie-Culinet-Sekundarschule und möchte mit seinem Stück „upDate“ am 8. September vor allem jugendliches Publikum im Ratinger Stadttheater unterhalten. Inhaltlich geht es um Sexualität und Soziale Medien.
Am 3. und 4. September beschäftigen sich „Die Servicepioniere & foolpool“ mit dem Warten. Die Besucher erwartet eine philosophische Kunstinstallation in Velbert (3.9.) und Mettmann (4.9.). Experimentell wird es am 5. September mit der Inszenierung „Die Verwandlung der Welt“ (frei nach Franz Kafka) im Parkhaus „Sass am Markt“ in Langenfeld. „Lokstoff“ nennt sich das Ensemble, dessen surreales Spiel in riesigen Laufbällen vom Publikum ganz sicher und bequem vom eigenen Auto aus verfolgt werden kann. Der Eintritt (ansonsten meist frei, Spenden nach dem Prinzip „Betal wat de häs“ aber erbeten) kostet hierfür 17 Euro plus Vorverkaufsgebühren.
Mit Afrojazz und Trapez möchten Conny Schneider und Mbaterna Somé ihr Publikum im Haaner Schillerpark am 2. September begeistern. Conny Schneider ist die vielleicht einzige Frau, die kopfüber am Trapez schwebend eigene Jazzstücke auf dem Saxophon spielt. Duo-Partner Somé steht ihr als Gitarrist, Komponist und Arrangeur zur Seite.
Eine Streetshow aus Musik und Artistik versprechen auch Felice und Cortes Young am 9. September in Hilden. In der Stadthalle in Erkrath wollen Buchkünstler und Grafiker Robert Nippoldt und das Trio Größenwahn am 28. August das Publikum mit Bild und Ton in das Berlin der wilden 1920er Jahre versetzen werden. Auch hierfür kostet der Eintritt 17 Euro plus Vorverkaufsgebühren.
Das Ensemble vom Düsseldorfer Looters e.V. kommt am 9. September mit einem Krimi als Improvisationstheater in den Rockin’ Rooster Club in Haan, der auch zugleich zum Tatort wird.
Die Open-Air-Veranstaltungen finden ohne Vorverkauf und Anmeldung stattfinden, es wird also keine Eintrittskarte benötigt. Sollte sich daran corona-bedingt etwas ändern, wird via Internet erklärt, wie Besucher sich registrieren können.
Für Shows in geschlossenen Räumen gibt es einen Vorverkauf über die Ticket-Plattform Neanderticket. Für die meisten Veranstaltungen müssen keine Plätze gebucht werden, spontane Besuche sind also möglich.
Das komplette Programm ist abrufbar unter www.neanderland-biennale.de. sus